12.09.2019 - 15:12 Uhr

St. Wolfgang kehrt aus Paris zurück

Skulptur aus dem Louvre ist Teil der Bayerischen Landesausstellung in Regensburg

Die Holzfigur des Heiligen Wolfgang wird in der Bayerischen Landesausstellung in Regensburg zu sehen sein. Man erkennt den Heiligen gut an seinen beiden Attributen, der Kirche und dem Beil. Bild:  Musée du Louvre, Dist. RMN – Grand Palais / Sylvie Chan-Liat
Die Holzfigur des Heiligen Wolfgang wird in der Bayerischen Landesausstellung in Regensburg zu sehen sein. Man erkennt den Heiligen gut an seinen beiden Attributen, der Kirche und dem Beil.

In zwei Wochen öffnet die Bayerische Landesausstellung in Regensburg ihre Pforten. Die Schau steht unter dem Titel "Hundert Schätze aus tausend Jahren" und zeigt von 27. September 2019 bis 8. März 2020 wertvolle Exponate aus der Zeit von 600 bis 1800. Derzeit laufen die Aufbauarbeiten im Museum der Bayerischen Geschichte. Ein Schmuckstück der Ausstellung wird eine Skulptur aus dem Pariser Louvre sein.

Es handelt sich um eine Holzfigur des Heiligen Wolfgang, früherer Bischof und Namenspatron von Regensburg. Der geistliche Lehrer und Missionar hatte zunächst die Domschule in Trier geleitet und war nach einem Aufenthalt in Köln in das Schweizer Benediktinerkloster Einsiedeln eingetreten. Im Jahr 968 empfing er die Priesterweihe. Es folgten Missionarsjahre in Ungarn, ehe Wolfgang in Regensburg landete. Ende 972 wurde er zum Bischof geweiht. Drei Jahre später gründete er die Domschule mit Chor. Um diese Zeit soll sich das "Beilwunder am Falkenstein" im Salzkammergut ereignet haben, als Wolfgang durch einen Beilwurf den Ort für den Bau einer Kirche wählte.

Sein Lebenswerk war groß: Wolfgang brachte zahlreiche Reformen auf den Weg und übernahm die Erziehung von Heinrich, dem Sohn des Bayerischen Herzogs. Dieser sollte später als Kaiser Heinrich II. unter anderem als Gründer des Bistums Bamberg in die Geschichte eingehen. Nachdem Wolfgang 994 auf einer Reise in einer Kapelle in Oberösterreich gestorben war, wurden seine sterblichen Überreste nach Regensburg überführt. Sein Grab aus dem 14. Jahrhundert befindet sich noch heute in der Basilika St. Emmeram in Regensburg.

In der Bayerische Landesausstellung darf der Heilige Wolfgang nicht fehlen: Aus dem Louvre in Paris macht sich eine kleine Wolfgang-Skulptur aus Lindenholz als Leihgabe auf den Weg nach Regensburg. Ausgestattet mit seinen für ihn typischen Attributen, dem Beil und der Kirche, wird die Heilige Wolfgang dort neben zahlreichen anderen Schätzen zu besichtigen sein. Die Figur kehrt damit in ihre Heimat zurück, denn entstanden ist sie in Ostbayern um das Jahr 1430. Im religiös aufgeladenen Spätmittelalter hatten plastische Darstellungen von Heiligen Hochkonjunktur.

 
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