München
12.04.2021 - 18:31 Uhr

Steigende Preise: Trend zum Wohnen im Grünen

Die Immobilienpreise steigen in Bayern trotz Corona weiter. Ein Grund dafür ist der Trend zum Wohnen im Grünen auf dem Land.

Sie steigen und steigen und steigen: Die Immobilienpreise. Bild: Gabi Schönberger
Sie steigen und steigen und steigen: Die Immobilienpreise.

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien hat sich in Bayern offenbar gerade wegen Corona weiter verstärkt. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts "Feedbaxx" im Auftrag der Landesbausparkasse LBS waren 84 Prozent der Befragten der Ansicht, dass ein schönes Zuhause durch Corona wichtiger sei denn je.

"38 Prozent der Mieter sagten, dass die Pandemie ihren Wunsch nach einer eigenen Immobilie verstärkt hat", zitierte LBS-Vorstandschef Erwin Bumberger aus der Studie. Dies drücke sich auch im aktuellen Immobilienmarktspiegel für Bayern aus.

Preise seit 2011 um 123 Prozent gestiegen

So haben die Makler der Sparkassen-Finanzgruppe haben 2020 gut 190.000 Anfragen zur Vermittlung einer Kaufimmobilie erhalten, 10.000 mehr als im Jahr davor. Wegen des in weiten Teilen Bayern zu niedrigen Angebots sank dabei aber die Zahl der vermittelten Objekte um 9,5 Prozent auf 8129. Gleichzeitig stieg der Wert der vermittelten Wohneinheiten um vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.

Im Landesdurchschnitt wurden für eine gebrauchte Wohnimmobilie 338.200 Euro aufgerufen, elf Prozent mehr als 2019. Seit 2011 sind die Preise in Bayern damit um 123 Prozent gestiegen, berichtete Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungsgesellschaft, am Montag in München.

Bayernweit stieg 2020 der Umsatz beim Verkauf von Wohn- und Gewerbeimmobilien um sieben Prozent auf den Rekordwert von 64,3 Milliarden Euro. In der Oberpfalz verlief die Entwicklung mit plus 8,3 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro überdurchschnittlich. Besonders boomte der Markt in der Stadt Weiden, wo mit einem Jahresumsatz von 141 Millionen Euro (+41,6%) ein Allzeithoch erreicht wurde.

Gleiches galt für den Landkreis Tirschenreuth mit 137 Millionen Euro (+30,7%). Deutliche Zuwächse verzeichneten auch die Stadt Amberg (+27,1%) und der Landkreis Amberg-Sulzbach (+23,7%). Nach dem Rekordjahr 2019 sackte der Immobilienumsatz im Landkreis Schwandorf dagegen um 10,7 Prozent ab.

Auch in der Oberpfalz steigende Preise

Leicht nach oben ging es auch bei den Immobilienpreisen in der Oberpfalz. Die Durchschnittspreise für einen Quadratmeter Baugrund lagen im Landkreis Tirschenreuth bei 60 Euro, im Landkreis Neustadt/WN bei 100 Euro, im Landkreis Amberg-Sulzbach bei 80 Euro und im Landkreis Schwandorf bei 130 Euro.

In der Stadt Amberg mussten durchschnittlich 180 Euro bezahlt werden, in Weiden 210 Euro. In Spitzenlagen kostete der Quadratmeter in beiden Städten mehr als 300 Euro. Die Durchschnittspreise für ein gebrauchtes Einfamilienhaus schwankten zwischen 200.000 Euro im Landkreis Tirschenreuth und 360.000 Euro in der Stadt Amberg. Den Spitzenwert erreichte ein Hausverkauf in Amberg mit 750.000 Euro.

Durch Corona verstärkt wurde laut Fraunholz der Trend zum Wohnen im Grünen. Gerade Familien würden zunehmend aus den Städten aufs Land ziehen. Zum einen wegen der zusätzlichen Möglichkeiten, sich im Freien zu bewegen, zum anderen aber auch, weil durch das Home-Office mehr Wohnraum benötigt werde, der auf dem Land erschwinglicher sei. Insgesamt rechnete Fraunholz deshalb auch heuer mit einer großen Nachfrage nach Kaufimmobilien und anziehenden Preisen.

 
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