Während die Nachwuchsfrage beim Konzertpublikum Anlass zu berechtigter Sorge gibt, fällt der Blick auf die Aktivenseite nach wie vor rosig aus. Und so würde man sich über ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen Preisträger des 57. „Jugend musiziert“-Regionalwettbewerbs Oberpfalz/Mitte freuen.
Beim Preisträgerkonzert in der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz ließen insgesamt 18 ausgewählte Talente mit Ausschnitten aus ihren aktuellen Wettbewerbsprogrammen nicht nur aufhorchen. Sie räumten auch mit dem Vorurteil auf, bei „Jugend musiziert“ käme vorrangig verstaubte Klassik zum Einsatz.
Stattdessen mischten sich viele rare, moderne und beschwingte Kostproben unter die selbstverständlich trotzdem nicht außen vor bleibenden Klassiker. So eröffnete Pianistin Katharina Saverucha (Burglengenfeld) die kurzweilige Kür der ersten Preise mit Schostakowitsch, gefolgt von Neela Baier aus Weiden, die ein Brahms-Lied vorbereitet hatte.
Dass die beiden nicht in die nächste Runde beim Landeswettbewerb im April in Regensburg einziehen, liegt an der vorgegebenen Alters-Formalie. Dieses Schicksal teilen auch Pianistin Merle Hofmann, die „Der Affe“ zum Besten gab, sowie das Brüder-Duo Xaver und Moritz Bauer (alle Städtische Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg), die den Pop-Song „Old Town Road“ mit Schlagzeug und Gitarre interpretierten.
Eine beeindruckend gute Abstimmung bewiesen auch Sängerin Theresa Ziegler (Plößberg) und Klavierpartnerin Theresa Meister (Falkenberg) mit dem sanft-geschmeidigen „Kleiner Regen im April“. Volles Tempo und Temperament voraus war die Maxime der Mezzosopranistin Rose Reinprecht (Städtische Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg) bei „The Wonderful Thing About Tiggers“.
Ganz in ihr Klavier-Element versunken präsentierte sich Elisabeth Popov (Burglengenfeld), die Aram Chatschaturjans komplexes „Das musikalische Bild“ auf dem Flügel nachzeichnete. Höchsten Respekt erspielte sich auch Pianistin Magdalena Wenk (Bruck) mit ihrem bemerkenswert ausgereiften, volltönend vorgetragenen Ausschnitt aus Schuberts a-moll-Sonate.
Mit Ohrenkitzel der etwas ungewöhnlicheren Art versetzte das Blockflöten-Trio Anna-Lena Schmidt, Felicitas Groth und Emma Löffler (Städtische Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg) in anerkennendes Staunen. Schmeichelnd und präsent setzte Elisabeth Westermeier (Schwarzenfeld) ihre Harfe in Szene und bewies zudem routinierte Gelassenheit angesichts des mehrfachen Zwischenapplauses.
Nachdem das Fagott-Trio Katharina Stoiber, Amrei Beha und Emil Radl (Städtische Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg) krankheitsbedingt absagen musste, blieb die Bewunderung für sortenreine Ensembles diesmal ungeteilt beim Klarinetten-Quartett Lisa Biegerl, Paul Winter, Lena Scheck und Karina Höcherl (Oberviechtach, Winklarn, Altendorf), das den kurzweiligen Nachmittag mit Astor Piazzollas „La misma pena“ krönte.
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