Bereits zum vierten Mal nutzte die aus Weiden stammende, renommierte Sängerin und leidenschaftliche Lehrerin Sabine Lahm die ruhige Lage und die vorzügliche Ausstattung der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz für ihren Meisterkurs Gesang. Gemeinsam mit Sandra Vucenovic, der kompetenten Instanz am Klavier, schliff sie fünf Tage lang an den einzelnen Stimmen, aber auch an der mindestens ebenso entscheidenden Repertoire-Frage.
Nach insgesamt rund 50 Stunden Unterricht mit gut 100 verschiedenen Arien und Liedern stand nicht nur das Konzert-Programm mit dem Schönsten, was Oper und Liedgut für Soprane und Mezzos bereit halten. Die zehn Teilnehmerinnen dürfen sich nach der bravourös gemeisterten Feuertaufe vor Publikum auch bestens präpariert fühlen für alles, was im Laufe der Karriere an Vorsingen und Prüfungen auf sie zukommen wird.
Nach der warmherzigen, Puls senkenden Anmoderation durch ihre „Meisterin“ setzten Anna-Maria Haberger, Catherine Celier, Pia Raffaele, Anika Ram, Georgia Gounari, Laura Cromm und Jana Lea Hess das um, was sich hinter dem Kurs-Motto „ Mit Freude in die stimmliche und künstlerische Höchstleistung“ verbarg.
Passend zu ihren durchaus unterschiedlichen Temperamenten boten die aus der Oberpfalz ebenso wie aus Griechenland, Italien oder der Ukraine stammenden Sängerinnen einen faszinierenden Querschnitt durch die Arien-Klassiker von Mozart, Gounod und Dvořák bis Puccini und Verdi. Aber auch die Gattungen Kunstlied, Oratorium und Operette waren mit Wagners Wesendonck-Liedern, Mendelssohn-Bartholdys „Elias“, „Der Fledermaus“ von Johann Strauß und Robert Stolz´ „Venus in Seide“ vertreten.
Besonders hervorstach „Kurs-Küken“ Paula Müller aus Limburg: Schon vor Beginn ihres Studiums sitzen bei der 18-Jährigen bereits drei glockenhelle Sopran-Oktaven. Und auch an Flexibilität fehlt es nicht, studierte sie doch während des Meisterkurses spontan die Arie der Blonde aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ ein und glänzte damit ebenso wie mit dem Lied „Auch kleine Dinge“ von Hugo Wolf.
Schon entdeckt ist dagegen der tiefdunkle, samtige Mezzosopran die gebürtigen Ukrainerin Margarita Greiner. Dass es für sie noch über den Chor der Deutschen Oper Berlin hinausgehen kann, legten ihre „Polina“ aus Tschaikowskys „Pique Dame“ und ihre „Erda“ aus Richard Wagners „Rheingold“ nahe.
Sopranistin Marija Grauba dagegen erlebte, was in der Künstlerlaufbahn auch nicht ausbleibt – sie musste aufgrund einer Erkältung beim Abschlusskonzert passen. Ihre Talente als ansteckende Frohnatur und „Party-Managerin“ des Kurses waren davon aber glücklicherweise nicht beeinträchtigt.
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