Sulzbach-Rosenberg
05.11.2019 - 14:27 Uhr

Feinschliff für Stimm-Brillanten

Der klassische Gesang hat Zukunft. Und es plagen ihn keine Nachwuchssorgen, wie das begeistert aufgenommene Abschlusskonzert des Meisterkurses von Gesangspädagogin Sabine Lahm und Korrepetitorin Sandra Vucenonichörenswert demonstrierte.

Paula Müller füllte die Mozart-Arie mit ihrem glockenhellen Sopran, am Flügel Sandra Vucenovic. Bild: aks
Paula Müller füllte die Mozart-Arie mit ihrem glockenhellen Sopran, am Flügel Sandra Vucenovic.
Eine Entdeckung des Abends: Sopranistin Paula Müller. Bild: aks
Eine Entdeckung des Abends: Sopranistin Paula Müller.
Wie Samt und Seide: Margarita Greiner beeindruckte mit ihrem dunklen Mezzosopran. Bild: aks
Wie Samt und Seide: Margarita Greiner beeindruckte mit ihrem dunklen Mezzosopran.
Meister-Pädagogin Sabine Lahm (5.von rechts) und Korrepetitorin Sandra Vucenovic (2. von rechts) mit den Absolventinnen des diesjährigen Gesangs-Kurses in Sulzbach-Rosenberg. Bild: aks
Meister-Pädagogin Sabine Lahm (5.von rechts) und Korrepetitorin Sandra Vucenovic (2. von rechts) mit den Absolventinnen des diesjährigen Gesangs-Kurses in Sulzbach-Rosenberg.

Bereits zum vierten Mal nutzte die aus Weiden stammende, renommierte Sängerin und leidenschaftliche Lehrerin Sabine Lahm die ruhige Lage und die vorzügliche Ausstattung der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Oberpfalz für ihren Meisterkurs Gesang. Gemeinsam mit Sandra Vucenovic, der kompetenten Instanz am Klavier, schliff sie fünf Tage lang an den einzelnen Stimmen, aber auch an der mindestens ebenso entscheidenden Repertoire-Frage.

Nach insgesamt rund 50 Stunden Unterricht mit gut 100 verschiedenen Arien und Liedern stand nicht nur das Konzert-Programm mit dem Schönsten, was Oper und Liedgut für Soprane und Mezzos bereit halten. Die zehn Teilnehmerinnen dürfen sich nach der bravourös gemeisterten Feuertaufe vor Publikum auch bestens präpariert fühlen für alles, was im Laufe der Karriere an Vorsingen und Prüfungen auf sie zukommen wird.

Nach der warmherzigen, Puls senkenden Anmoderation durch ihre „Meisterin“ setzten Anna-Maria Haberger, Catherine Celier, Pia Raffaele, Anika Ram, Georgia Gounari, Laura Cromm und Jana Lea Hess das um, was sich hinter dem Kurs-Motto „ Mit Freude in die stimmliche und künstlerische Höchstleistung“ verbarg.

Passend zu ihren durchaus unterschiedlichen Temperamenten boten die aus der Oberpfalz ebenso wie aus Griechenland, Italien oder der Ukraine stammenden Sängerinnen einen faszinierenden Querschnitt durch die Arien-Klassiker von Mozart, Gounod und Dvořák bis Puccini und Verdi. Aber auch die Gattungen Kunstlied, Oratorium und Operette waren mit Wagners Wesendonck-Liedern, Mendelssohn-Bartholdys „Elias“, „Der Fledermaus“ von Johann Strauß und Robert Stolz´ „Venus in Seide“ vertreten.

Besonders hervorstach „Kurs-Küken“ Paula Müller aus Limburg: Schon vor Beginn ihres Studiums sitzen bei der 18-Jährigen bereits drei glockenhelle Sopran-Oktaven. Und auch an Flexibilität fehlt es nicht, studierte sie doch während des Meisterkurses spontan die Arie der Blonde aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ ein und glänzte damit ebenso wie mit dem Lied „Auch kleine Dinge“ von Hugo Wolf.

Schon entdeckt ist dagegen der tiefdunkle, samtige Mezzosopran die gebürtigen Ukrainerin Margarita Greiner. Dass es für sie noch über den Chor der Deutschen Oper Berlin hinausgehen kann, legten ihre „Polina“ aus Tschaikowskys „Pique Dame“ und ihre „Erda“ aus Richard Wagners „Rheingold“ nahe.

Sopranistin Marija Grauba dagegen erlebte, was in der Künstlerlaufbahn auch nicht ausbleibt – sie musste aufgrund einer Erkältung beim Abschlusskonzert passen. Ihre Talente als ansteckende Frohnatur und „Party-Managerin“ des Kurses waren davon aber glücklicherweise nicht beeinträchtigt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.