Sulzbach-Rosenberg
24.09.2019 - 16:47 Uhr

Fühlen, Staunen, Beschreiben

Seminar "Nature Writing" im Literaturhaus Oberpfalz mit zukunftsweisenden Perspektiven

Katrin Lange, Meike Rötzer und Andreas Weber (von links) bilanzierten die Ergebnisses des "Nature Writing"-Seminars im Literaturhaus Oberpfalz. Bild: aks
Katrin Lange, Meike Rötzer und Andreas Weber (von links) bilanzierten die Ergebnisses des "Nature Writing"-Seminars im Literaturhaus Oberpfalz.
Katrin Lange, Meike Rötzer und Andreas Weber (von links) bilanzierten die Ergebnisses des "Nature Writing"-Seminars im Literaturhaus Oberpfalz. Bild: aks
Katrin Lange, Meike Rötzer und Andreas Weber (von links) bilanzierten die Ergebnisses des "Nature Writing"-Seminars im Literaturhaus Oberpfalz.

Die kleinen und großen Phänomene der Natur in literarische Sprache zu übersetzen, ist keine einfache Zielsetzung. Nach fünf Tagen intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema präsentierten die Teilnehmer des „Nature Writing“-Seminars im Literaturhaus Oberpfalz ihre Ergebnisse.

Den Weg durch den Abend bereiteten Meike Rötzer, Lektorin bei Matthes & Seitz Berlin, und Andreas Weber, Autor, Biologe und Ökophilosoph, die das Seminar auch federführend betreut hatten. Zu Hausherrin Patricia Preuß gesellte sich zudem Mitveranstalterin Katrin Lange vom Literaturhaus München, die die Bayerische Akademie des Schreibens mitbegründet hat und deren Geschicke maßgeblich lenkt.

Die Fragen, was nun genau unter dem Begriff „Nature Writing“ zu verstehen ist und ob es überhaupt eine deutsche Entsprechung geben kann, beschäftigten alle Seminarbeteiligten gleichermaßen. In Gesprächen, aber auch eigenwilligen Übungen wie frühmorgendlichen „Sit Spots“ in der Oberpfälzer Landschaft versuchte man sich an der Annäherung.

Die gefundenen Antworten präsentierten die Teilnehmer in drei mit „Wahrnehmen und Beschreiben“, „Schauen und Fühlen“ und „Erkunden, Erinnern, Staunen“ betitelten Blöcken. Und so vielfältig wie die Natur selbst ist, so facettenreich erwiesen sich die neun vorgestellten Texte. Zu hören waren Ausschnitte aus Romanprojekten, Haikus, „Setzlinge“ aus Prosa und Lyrik und Kurzgeschichten. Manches davon schon vor Seminarbeginn verfasst, einiges aber auch direkt vor Ort entstanden.

Dass die Erfahrung mit „Sit Spots“, also sich an einen selbst erwählten Platz in der Natur zu setzen und zu warten, was kommt, so manchen auf eine harte Probe stellten, bekannten die Teilnehmer freimütig. Was am Ende dabei herausgekommen ist, sprach jedoch für eine aufschlussreiche kreative Erfahrung.

Insofern erfüllten sich auch die Erwartungen der Veranstalter, die ihre Freude an den erstaunlichen, interessanten Texten hatten und im Laufe der Tage auch Antworten auf die eigenen Fragen zum spannenden Thema fanden. So gesehen besteht also durchaus begründete Hoffnung, die alte, vorwiegend angelsächsische Tradition als neues, bereicherndes Genre der deutschsprachigen Literatur zu etablieren.

Einen Beitrag dazu leistet auch der „Deutsche Preis für Nature Writing“, vergeben vom Verlag Matthes & Seitz Berlin und dem Bundesamt für Naturschutz. Das aktuelle Jury-Mitglied, Lyrikerin und Fotografin Sabine Scho, beschloss den Abend mit Beispielen ihrer eigenen, vielgerühmten Interpretationen.

 
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