Von Anke Schäfer
Bei allem Glanz, den die gut 60 Musikerinnen und Musiker auf der festlichen Bühne verströmten, lag aber doch auch ein kleiner Hauch von Wehmut über dem Abend: Für Schulleiter Benedikt Boßle und Chorleiter Dieter Müller war es das letzte Weihnachtskonzert ihrer langen aktiven Zeit an der BFSM.
Verneigung vor dem Dirigenten
Der mit allen Studenten besetzte Chor wusste sich mit sechs tief spirituellen Gesängen gebührend vor seinem großen Dirigenten zu verneigen. Und egal ob den Saal einrahmend, im Wechsel zwischen Empore und Bühne agierend oder schlicht aufgereiht - das Publikum konnte gar nicht anders, als bewegt die eigene Stimmung Richtung weihnachtlicher Andacht zu lenken.
Der neunköpfige gemischte Kammerchor und die sieben Frauenstimmen des Vokalensembles vertieften diese Grundstimmung mit der hohen Kunst puristischer Weihnachts-Schlichtheit. Das hauseigene Streich-Oktett mischte nicht minder festtagstauglichen Henry Purcell ins Programm. Die Kammermusikklasse blieb mit dem Trio aus zwei Flöten und einem Cello zunächst ebenfalls in England, beim Londoner Haydn und wandte später in Querflöte-Gesang-Klavier-Formation den Blick auf die saisonalen Weisen Schweizer Hirten .
Schwung und Fröhlichkeit
Das an der BFSM beheimatete Gefühl fürs Besondere unterstrich das Cello-Trio mit der schmelzenden Bearbeitung von Händels wohl berühmtester Melodie "Largo". Die Blechbläser zeigten sich wandlungsfähig und pendelten mühelos zwischen barocker Klangpracht und angelsächsischer Winter-Feststimmung. Für die bestens korrespondierende Prise Schwung und Lebensfröhlichkeit sorgten das Saxofon-Ensemble mit dem unverwüstlichen "Let it Snow" und natürlich die dafür prädestinierte Musical-Klasse mit einem modernen Soundtrack von "White Christmas" à la Michael Bublé über die "Die Eiskönigin" bis zu "Santa Claus is coming to town".
Bevor das abschließende Tutti "O du fröhliche" alle Freude und Begeisterung des Abends in Klang ummünzte, lüftete der Schulleiter noch ein kleines Geheimnis: Der beeindruckend schöne Männer-Dreigesang sei gar kein Produkt der Schule, sondern vielmehr ein privates Schüler-Projekt. Solche Bereicherungen zufällig auf dem Flur zu entdecken - das gibt es wohl auch nur an der BFSM.
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