Tirschenreuth
02.03.2022 - 12:45 Uhr

Arbeitslosenquote im Landkreis Tirschenreuth stabil

Vor einem Jahr gab es über 300 Arbeitslose mehr im Landkreis Tirschenreuth. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2022 bei vergleichsweise niedrigen 3,3 Prozent.

Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zu Januar fast gleich geblieben. Grafik: Oberpfalz-Medien/Quelle: Agentur für Arbeit
Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zu Januar fast gleich geblieben.

Auf vergleichsweise niedrigen Niveau mit 3,3 Prozent bewegte sich die Februar-Arbeitslosenquote im Landkreis Tirschenreuth. Das sind 1,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg im Vergleich zum Vormonat lediglich um eine Person auf 1.337, die Arbeitslosenquote blieb somit gleich.

Ein Blick auf die vergangenen vier Wochen zeigt, dass sich 291 Menschen neu oder erneut arbeitslos meldeten, wobei 290 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, wie die Agentur für Arbeit mitteilt. Mittlerweile gebe es eine steigende Zahl an Betrieben aus dem Bauhaupt-, Bauneben- und Ausbaugewerbe, "die ihre Mitarbeiter in der kalten Jahreszeit weiterbeschäftigen können bzw. deren Arbeitnehmer in der Winterzeit ihren Resturlaub oder ihre Überstunden abbauen". Außerdem zeige sich hier der positive Effekt der Möglichkeit des (Saison-)Kurzarbeitergeldes statt Entlassungen.

Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 176 Personen. Ebenfalls sank die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre auf 675 Personen. Auch die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 sank im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent auf 88 Personen.

Suche nach Ausbildungsplatz

Im Februar endeten die dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen, so dass in den nächsten Wochen mehr junge Fachkräfte am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Mit Blick auf die demographische Entwicklung würden die regionalen Betriebe deutlich mehr Übernahmemöglichkeiten als in den Vorjahren anbieten. „Für die gut ausgebildeten Jugendlichen, die sich auf Arbeitssuche begeben, finden sich vergleichsweise schnell neue Arbeitgeber“, wird Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth zitiert.

Zeitgleich startet mit dem Halbjahreszeugnis für viele junge Menschen die Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Im Zuge der Fachkräftesicherung empfehle ich unseren Betrieben, auch jenen motivierten Bewerbern die Chance auf ein Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu bieten, die auf den ersten Blick nicht alle gewünschten Qualifikationen erfüllen", so Franz. Eine Plattform zum Kennenlernen bietet am Samstag, 26. März, von 9 bis 14 Uhr die Ausbildungsmesse Nordoberpfalz, die dieses Jahr wieder in der Max-Reger-Halle stattfinden wird. Im Februar konnten die 335 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weiden (Geschäftsstelle Tirschenreuth) registrierten Bewerber aus insgesamt 590 gemeldeten Ausbildungsstellen auswählen. Damit stehen rechnerisch jedem Bewerber 1,8 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

Viele offene Stellen

Die besten Beschäftigungschancen bieten sich nach wie vor Fachkräften. Dem Arbeitgeber-Service waren im Berichtsmonat 1.061 offene Arbeitsstellen gemeldet, davon 1.040 sozialversicherungspflichtig. Eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräften war in den Produktions- und Fertigungsberufen (440 Stellen) zu verzeichnen, in der Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (188) und im Bereich Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik (131). „Dieser langjährigen Entwicklung und letztlich dem demografischen Wandel kann das inländische Arbeits-kräftepotenzial allein nicht mehr genügen“, erklärt Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth.

Am 1. März 2022 jährt sich zum zweiten Mal das Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG). Ziel des FEG ist insbesondere die Zuwanderung berufsqualifizierter Fachkräfte zu erleichtern, für die in Deutschland der Abschluss einer (dualen) Berufsausbildung erforderlich ist. Für qualifizierte Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten möchten, haben sich mit dem FEG die Möglichkeiten zur Einreise verbessert, wenn sie aus einem Land außerhalb der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums oder der Schweiz kommen.

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bleibe vor allem im Gesundheitssektor („Pflege“), im Handwerk oder in der Logistik hoch. Die Pandemie verschärfe eher den Druck in Unternehmen, den Strukturwandel erfolgreich zu meistern und dem demografischen Wandel etwas entgegenzusetzen. Die Corona-Pandemie habe Fachkräftezuwanderung nach Deutschland allerdings teilweise deutlich erschwert, v.a. durch: (temporäre) Schließungen der Visastellen und Einstellung von Reiseverbindungen.

 
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