Für die meisten Musiker ist es wohl der große Traum: das eigene Studio, in dem man proben, spielen, singen und aufnehmen kann. Freilich gibt es klingende Namen wie die Abbey-Road-Studios in London, die Capitol-Studios in Los Angeles oder die Mountain-Studios in Montreux. "Aber das eigene Studio ist durch nichts zu ersetzen", betont Sänger Markus Engelstädter.
Er ist gerade dabei, sich diesen Traum zu erfüllen: Von Regensburg aus hat es den Pressather mit seiner Familie wieder in die nördliche Oberpfalz gezogen, im Sommer ist er ins neue Eigenheim in der Gemeinde Trabitz (Landkreis Neustadt/WN) eingezogen, ist damit in die Heimat zurückgekehrt.
Kein dunkler Keller
Das Reich, in dem er künstlerisch-kreativ tätig sein wird, ist noch nicht vollendet. Die Konturen sind aber klar erkennbar, auch wenn sich noch einige Kisten in dem Raum stapeln. "Im Januar möchte ich fertig sein", so Engelstädter. Die wichtigen Dinge sind allerdings schon da: Mikrofone, Gitarren, technisches Equipment und ein Schreibtisch mit einer ganz besonderen Geschichte. "Ein Studio darf für mich kein dunkler Kellerraum sein", erklärt der 43-Jährige. Natürlich müsse man dort etwas einsingen und aufnehmen können.
Aber das Studio soll auch ein kreativer Arbeitsraum sein, um Stücke zu arrangieren, um selber etwas zu texten und zu komponieren, und um sich auch um Themen wie Booking und Vermarktung zu kümmern. "Dazu brauche ich einfach viel natürliches Licht", so Engelstädter.
Damit ist in dem etwa 30 Quadratmeter großen Studio, das im schwedischen Stil gehalten ist, nicht gespart worden: Große Fenster und (Terrassen-)Türen sorgen für einen lichtdurchfluteten Raum. "Und auch der Blick nach außen in die unverbaute Natur ist unbezahlbar", betont Engelstädter.
"Unbezahlbar" ist eine Beschreibung, die der Sänger auch in einem anderen Zusammenhang benutzt: "Ich habe in Regensburg lange nach einem Studio gesucht, aber bei den extremen Mietpreisen war das unmöglich." Umso größer ist die Freude, das Studio jetzt so realisieren zu können, wie er es sich wünsche. "Die Zeit dazu habe ich ja - leider", so Engelstädter, der wohl erstmals seit 20 Jahren aufgrund der Corona-Pandemie nicht auf Weihnachtstour unterwegs sein wird.
Das Studio grenzt direkt ans Wohnhaus und ist auch so gedämmt, dass nebenan gleichzeitig das "normale" Leben stattfinden kann. Ein markanter Gegenstand in dem Raum ist der Schreibtisch - ein Zeichen dafür, dass eben nicht nur praktisch Musik gemacht wird, sondern diese auch erarbeitet wird. "Das Teil habe ich bei einem befreundeten Schreiner gesehen und war sofort begeistert", erinnert er sich. Dann habe er erst erfahren, dass der Tisch eine ganz besondere Geschichte habe, die sehr viel mit Musik zu tun habe. "Der Tisch stand früher in Schloss Schönreuth und gehörte dem Sänger Peter Hofmann", berichtet Engelstädter. Da sei er dann natürlich noch ein Stück mehr "angefixt" von dem Schreibtisch gewesen.
Inspiration
So habe der Tisch nach einer Restauration und "Aufhübschung" den Weg ins Studio von Markus Engelstädter gefunden. "Ich mag Möbel mit Seele - und der Tisch gehört eindeutig dazu." Dinge wie diese - wie hier aus dem Haus eines "absoluten Stimmwunders", so Engelstädter, - würden ihn inspirieren. Obwohl derzeit aufgrund der Corona-Pandemie keine Auftritte vorbereitet werden müssen, ist die Arbeit am Schreibtisch nicht wenig: Gemeinsam mit den befreundeten Musikerkollegen Gerwin Eisenhauer, Steffi Denk und Uli Zrenner-Wolkenstein bereitet Engelstädter das Projekt "Stand By Us - Bitte bleibt uns treu!" vor. Dahinter verbirgt sich das "Konzert danach" an einem noch unbestimmten Tag, wenn Konzerte wieder möglich sind. Stattfinden wird es in der Donau-Arena in Regensburg. "Wir bereiten uns auf diesen Tag vor, indem wir großartige Künstler für dieses Konzert zusammenbringen und indem wir eine tolle Location für dieses Konzert gesichert haben", sagt Engelstädter. Weitere Informationen auf www.stand-by-us.de.
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