Es ähnelt gefühlt den ewigen Gezeiten: Entweder gibt es gerade eine Lehrerschwemme - generell oder für einen Schultyp - oder es wird händeringend nach Kandidaten für offene Stellen gesucht. Generationen von Abiturienten wurde daher eine "antizyklische" Strategie ans Herz gelegt: Lehramt studieren, wenn gerade keine Lehrer gesucht werden, zum Abschluss fehlen wieder welche.
Die Negativfolgen: Gut ausgebildete Pädagogen, die in absurd ausbildungsferne Berufssparten rutschen, oder Aushilfslehrer, die unterqualifiziert vor Klassen stehen. Laut verkopftem Ministerium sind alle Stellen besetzt. Die Kopf-pro-Stelle-Bilanz zeigt aber nicht, wie oft an Grundschulen Lücken gestopft werden müssen, und was dabei dann herauskommt. Das Modell eines quasi "Allzwecklehrers", das BLLV-Chefin Ursula Schroll ins Gespräch bringt, hat einen gewissen verzweifelten Charme, der Gymnasiallehrer mit "kleiner Zusatzausbildung", den Gewerkschaftlerin Marlis Tepe fordert, nicht einmal den. Eine Lösung wären beide kaum. Die nötige pädagogische Spezialisierung würde die "variablen" Ansätze konterkarieren. Ein Grundschüler ist eben kein Kollegiat. Ein 13-Jähriger Mittelschüler kein 13-Jähriger Gymnasiast. Eine optimale Förderung ist nicht gegeben, da die Lehrer-Köpfe nicht passen.
Vielleicht auch nicht die Köpfe in der suboptimalen Bedarfsplanung, über die jedes Unternehmen angesichts so weniger Variablen glücklich wäre. Aber vielleicht kann da ja ein arbeitsloser Mathelehrer weiterhelfen.













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