Vier für eins
Das Prinzip ist so einfach wie effektiv: die „All-on-4-Methode“, welche bereits seit 1998 in der Implantat Chirurgie angewandt wird, geht auf das Verfahren von Professor Paulo Malo zurück. Demnach genügen in den meisten Fällen lediglich vier Implantate, um ein komplettes Gebiss mit festen Zähnen zu verankern – jeweils ein Implantat pro Kiefer. Auf diese vier Implantate werden die Prothesen geschraubt, wobei die hinteren Implantate in einer 30-Grad-Neigung gesetzt werden. Objektiv ermöglicht dies einen sicheren und festen Halt, subjektiv empfinden Patienten die Implantate als ihr eigenes Gebiss, beziehungsweise ihre eigenen Zähne.
Zahlreiche Vorteile
Die „All-on-4-Methode“ vereint eine Vielzahl von Vorteilen. So ist neben der Schnelligkeit des Verfahrens – die Patienten verlassen nach wenigen Stunden die Praxis tatsächlich mit neuem Gebiss – vor allem die ideale Ausnutzung des vorhandenen Kieferknochens zu nennen. Denn im Gegensatz zu anderen Methoden entfällt hier die oft monatelange und belastende Zeit des Knochenaufbaus, gerade Angstpatienten wissen dies zu schätzen. Zudem ist das Verfahren vergleichsweise günstig, da lediglich vier Implantate benötigt werden. Allerdings ist zu beachten, dass die Kosten einer „All-on-4-Versorgung“ je nach Zustand der Knochensituation und der zu setzenden Implantationen sehr individuell sind. wichtig ist deshalb, vorab mit dem Behandler eine feste Kostenvereinbarung zu treffen. Der Eigenanteil der finanziellen Aufwendungen kann durch Zuschüsse der gesetzlichen Krankenkassen reduziert werden.
Ablauf der Behandlung
Zwar ist das „All-on-4-Verfahren“ grundsätzlich für die meisten Patienten möglich, jedoch setzt die Behandlung zwingend eine exakte Planung voraus. hierzu zählen unter anderem eine 3-d-röntgentechnik, welche das Knochenangebot und dessen Qualität individuell analysiert. Daraus lässt sich ablesen, ob und mit welchem Ergebnis diese Technik realisiert werden kann. Der Patient erlebt den eigentlichen Eingriff entweder in örtlicher Betäubung, im Dämmerschlaf oder in Vollnarkose. Üblicherweise gestaltet sich der Operationstag folgendermaßen: Zunächst werden die Restzähne entfernt, danach darf sich der Patient ausruhen, während der Zahntechniker den exakt passenden Zahnersatz anfertigt. Anschließend erfolgt die Implantation der „All-on-4-Implantate“ mit Herstellung der Sofortversorgung. Je nach individueller ästhetischer Vorstellung werden entsprechende Anpassungen vorgenommen. Der Patient verlässt nach wenigen Stunden der Behandlung die Praxis, daran schließen sich wenige Nachkontrollen einige Tage später an.
Genaue Diagnose
Die All-on-4-Implantologen müssen in jedem individuellen Fall klären, ob eine derartige Behandlung möglich und sinnvoll ist. Auch bei Patienten, die nur unter dem Verlust einiger Zähne leiden, ist eine Sofort-Versorgung mit Implantaten unter Umständen möglich. Bei dieser Behandlungsmethode entfällt ebenfalls die lange Wartezeit zur Verknöcherung des Kieferknochens.
Materialien von Zahnimplantaten
Bei den Materialien von Zahnimplantaten haben sich das Metall Titan und verschiedene Keramikarten, zum Beispiel Glaskeramik/Bioglas und Aluminiumoxidkeramik durchgesetzt. Diese Materialien nennt die Techniker Krankenkasse.
Titan
Titan beziehungsweise mit Titanoxid beschichtete Metallkörper sind auch in der Allgemeinmedizin bewährte und stabile Materialien. Neben seiner ausgezeichneten Belastbarkeit ist ein großer Vorteil des Titans in der Zahnheilkunde, dass es einer natürlichen Zahnwurzel sehr gut nachgebildet werden kann. Wegen seiner Bioverträglichkeit (Biokompatibilität) lagert sich an seiner Oberfläche relativ rasch der Kieferknochen an und gibt dem Implantatkörper einen festen Halt. Diese Eigenschaft macht den Werkstoff aber auch empfänglich für das Anlagern von unerwünschten Bakterien. Diese Bakterien gefährden das Implantat. Eine exzellente Mundhygiene ist daher unabdingbare Voraussetzung für die Verwendung dieses Materials.
Keramische Werkstoffe
Diese Werkstoffe werden hauptsächlich in der Implantatprothetik verwendet, zum Beispiel als Aufbauten in ästhetisch anspruchsvollen Regionen. Seit ein paar Jahren sind jedoch auch vollkeramische Implantatsysteme auf dem Markt, welche sehr gute biologische Eigenschaften bezüglich Hart- und Weichgeweben aufweisen. Nachteile sind allerdings, dass der Werkstoff relativ spröde ist und die noch
fehlende Langzeiterfahrung.













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