Die Eltern hatten noch darauf gehofft, ihr Haus verkaufen zu können. Aleppo wurde bombardiert. Man wollte sich wenige Wochen später in der Türkei treffen. Am Ende zerschlug sich alles: der Hausverkauf und die Fluchtpläne. Die Türkei schloss die Grenze. Die Eltern des damals Siebenjährigen saßen in Syrien fest.
Am Mittwoch wartet der Grundschüler mit Blumen am Ausgang für die Passagiere und muss sich fast eine Stunde gedulden, bis die Eltern den Zoll durchlaufen haben. "Kurzzeitig haben wir schon befürchtet, dass sie nicht mitgekommen sind", berichtet Vera Brieger, ehrenamtliche Betreuerin. Die Eltern waren die Nacht von Aleppo nach Beirut durchgefahren. Eine Übernachtung im Libanon ist nicht erlaubt. Kurz vor 12 Uhr kommen Izdihar und Muhammad aus der Airport-Tür, es fließen Tränen. "Alle haben geweint", sagt Vera Brieger. Ebrahim habe sich in die Arme der Mutter gestürzt, die er 1367 Tage nur per Skype sah.
Der erste Weg führte am Donnerstag in das Landratsamt Neustadt. Hier sahen die Syrer ihr erstes deutsches Städtchen und fotografierten die Blumen an den Altstadthäusern. Schwer ist den Eltern das Herz dennoch: Tochter Natalie ist inzwischen 19 Jahre alt und damit vom Familiennachzug ausgeschlossen. Sie lebt jetzt bei einer Tante. Am liebsten wäre sie im Koffer mitgekommen, berichtete die Mutter den Verwandten.













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