Vilseck
28.06.2019 - 11:48 Uhr

Zwischen Himmel und Vils

Geruhsam schlängelt sich der Fluss an Vilseck vorbei. Vier Künstlerinnen aus der Oberpfalz und Tschechien arbeiten bis zur letzten Minute, um ihre Objekte für das Internationale Künstlersymposium zu vollenden.

Die Skulptur „Der Taucher“ von Hanna Regina Uber setzt sich mit dem Zwiespalt zwischen Schutz und Einengung auseinander und mit der Frage wer wir hinter der Hülle, die wir nach außen präsentieren, eigentlich sind. Bild: Stefan Voit
Die Skulptur „Der Taucher“ von Hanna Regina Uber setzt sich mit dem Zwiespalt zwischen Schutz und Einengung auseinander und mit der Frage wer wir hinter der Hülle, die wir nach außen präsentieren, eigentlich sind.

Wenn am Sonntag, 30. Juni zwei Wochen voller Kreativität und Gemeinschaft rund um den Kunstpfad in der Vilsaue enden, ist das Motto „Verbinden und Zusammenwachsen – von Land zu Land“ des deutsch-tschechischen Künstlersymposiums längst zur gelebten Realität geworden. Und das nicht nur für die vier künstlerischen Hauptpersonen Hanna Regina Uber, Herta Wimmer-Knorr, Tereza Fišerova und Katerina Kubalová.

In den letzten beiden Wochen sind nicht nur vier individuelle LandArt-Kunstwerke entstanden, die auf ganz eigene Weise mit der Natur und der Vergänglichkeit spielen. Es haben sich auch Freundschaften vertieft, die bereits bei der tschechischen Auflage des Symposiums im letzten Jahr in Klatovy/Klenova geknüpft wurden.

Nach dem LandArt-Auftakt mit Bildhauer Stefan Link haben sich die vier bildenden Künstlerinnen direkt vor Ort in Vilseck (Kreis Amberg-Sulzbach) ans Werk gemacht: Hanna Regina Uber (Aschach) schälte aus einem massiven Eichenstamm einen ihrer beliebten Taucher, Herta Wimmer-Knorr (Kallmünz) verwandelte Kunststoff-Müll in eine beleuchtete Flaschenpost, Katerina Kubalová (Prag) verbindet und variiert in ihrer zweigeteilten Holzskulptur Deutschland und Tschechien, Tereza Fišerova (Pilsen) bringt Wald-Anmutung mit einem liegenden und einem stehenden Lichtmasten zum Ausdruck.

Bevor Stefan Voit (Ressortleiter Kultur und Magazin Oberpfalz-Medien) am Sonntag, 30. Juni (14 Uhr), die vier neuen Kunstwerke vor Ort auf dem Kunstpfad in den Vilsauen vorstellt, richtet die Stadt Vilseck einen Festakt für geladene Gäste aus, darunter auch die Symposiums-Partner Galerie Klatovy/Klenova, Stadt Schönsee (Centrum Bavaria Bohemia) und Fakultät für Design und Kunst der Westböhmischen Universität Pilsen. Als Festredner konnte Wolfgang Herzer vom Kunstverein Weiden gewonnen werden.

Zum musikalisch-feierlichen Abschluss des Symposiums lädt das renommierte Sedlácek-Quartett mit Michal Sedlácek (Geige), Jan Macecek (Geige), Thomáš Krejbich (Viola) und Matej Štepánek (Violoncello) um 16 Uhr zum Barock-Konzert in den Kulturkasten der Burg Dagestein – zugleich ein Beitrag zum Bayerisch-Böhmischen Barockfestival 2019. Der Eintritt ist frei.

Der Nachschlag zum Gesamt-Symposium ist als Wander-Ausstellung und Katalog für das Jahr 2020 geplant.

Info:

Programm

- Burg Dagestein: 10 Uhr Festakt mit Hans-Martin Schertl (Bürgermeister der Stadt Vilseck), Hana Kristova (Galerie Klatovy/Klenova) und Einführung von Wolfgang Herzer (Kunstverein Weiden).

- Vilsaue: 14 Uhr Eröffnung des Kunstpfades in der Vilsaue. Einführung Stefan Voit (Kulturredakteur Oberpfalz-Medien).

- Burg Dagestein: 16 Uhr Barockes Konzert mit dem „Sedlacek-Quartet“. Eintritt frei.

Auf ihrem Weg flussabwärts schwimmt die „Flaschenpost“ von Herta Wimmer-Knorr von der Vils bis ins Schwarze Meer, völkerverbindend quer durch Europa. Sie ist ein Plädoyer dafür, dass man Abfall in Schönes und Wertvolles verwandeln kann. Bild: Stefan Voit
Auf ihrem Weg flussabwärts schwimmt die „Flaschenpost“ von Herta Wimmer-Knorr von der Vils bis ins Schwarze Meer, völkerverbindend quer durch Europa. Sie ist ein Plädoyer dafür, dass man Abfall in Schönes und Wertvolles verwandeln kann.
Die Skulptur von Katerina Kubalova wurde in zwei Teilen gefertigt. Diese beiden Teile aus regionalen Bäumen Deutschlands (Eiche) und Tschechiens (Linde) bilden zusammen einen gemeinsamen Raum. Kleine Stöckchen schaffen eine Landschaft von Nationen oder Persönlichkeiten. Bild: Stefan Voit
Die Skulptur von Katerina Kubalova wurde in zwei Teilen gefertigt. Diese beiden Teile aus regionalen Bäumen Deutschlands (Eiche) und Tschechiens (Linde) bilden zusammen einen gemeinsamen Raum. Kleine Stöckchen schaffen eine Landschaft von Nationen oder Persönlichkeiten.
Tereza Fišerová schuf eine Installation bestehend aus zwei vorgefertigten Lichtmasten. Trockene, vom Borkenkäfer befallene Bäume im Wald, die mit magenta-farbigen Insektiziden behandelt wurden, inspirierten sie zum liegenden Metallmasten. Bild: Stefan Voit
Tereza Fišerová schuf eine Installation bestehend aus zwei vorgefertigten Lichtmasten. Trockene, vom Borkenkäfer befallene Bäume im Wald, die mit magenta-farbigen Insektiziden behandelt wurden, inspirierten sie zum liegenden Metallmasten.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.