Waldsassen
01.10.2019 - 14:28 Uhr

Glänzende Klänge und ausgeprägte Melodien

In der Stiftsbasilika Waldsassen wurden klangvolle Musikwerke für Trompete, Corno da caccia und Orgel interpretiert.

Hochvirtuose Sonaten und Konzerte für Trompete und Orgel, Jagdhorn und Orgel bis hin zu meditativen Choralkompositionen standen im Mittelpunkt des Basilikakonzerts mit (von links) Johann Clemens, Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis. Bild: Georg Koch
Hochvirtuose Sonaten und Konzerte für Trompete und Orgel, Jagdhorn und Orgel bis hin zu meditativen Choralkompositionen standen im Mittelpunkt des Basilikakonzerts mit (von links) Johann Clemens, Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis.

Wenn "Trompete und Orgel" auf dem Programm stehen, dann kommen die Klassikfreunde zahlreich in die Basilika nach Waldsassen. So auch am Sonntag, als bekannte und unbekannte Werke der Barockzeit im Mittelpunkt standen. Friedrich Kircheis betätige die Orgel das gesamte Konzert über und ließ als erstes Stück "Präludium und Fuge für Orgel e-moll" von Nicolaus Bruhns erklingen. Feierlich bewegt ertönt der Einleitungssatz, das folgende Fugenthema ist schneller angelegt, absolviert aber seine Tonfolgen ebenfalls feierlich. Ein gelungenes Einleitungsstück! Die "Sonate für Trompete und Orgel c-moll" von Jean Baptiste Loeillet folgt.

Präzise Takte

Ludwig Güttlers Trompete gestaltet die ausgeprägten Melodien im Adagio, lässt präzise die Takte im folgenden Allegro hören, setzt im Largo die einleitende Melodie der Orgel fort und bringt lebhaft rasch das Presto zum höhepunktartigen Schluss. Das "Konzert für Orgel F-Dur" op4/5 von Georg Friedrich Händel in einer Soloversion schließt sich an. Auf das gesangliche Larghetto folgt ein gehetztes Allegro, dem sich ein tänzerisches Alla Siciliana anheftet. Ein rastloses Presto beschließt das Werk. Stets aufmerksam und mitfühlend interpretiert Kircheis Händels Opus.

"O, du allersüß'ste Freude"

Auch das nächste Stück stammt von diesem Komponisten. Die "Suite für Trompete und Orgel D-Dur" ertönt in der Interpretation von Johann Clemens stolz in der Ouvertüre, tänzerisch in unterschiedlichem Tempo in den folgenden Sätzen. Nun findet ein Instrumentenwechsel statt. Von Gottfried August Homilius stammen die beiden "Choralvorspiele für Corno da caccia und Orgel", die jetzt zur Aufführung gelangen. Ludwig Güttler spielt "Wie schön leucht" uns der Morgenstern", Johann Clemens interpretiert "O, du allersüß'ste Freude". Beide geben ihr Bestes und beeindrucken damit das Publikum.

Damit nicht genug, folgt nun von "Johann David Heinichen das "Konzert für zwei Corni da caccia und Orgel". Ein klangvoll virtuoses Vivace eröffnet die Klangfolge. Im anschließenden Arioso beweisen die Bläser, dass ihnen gehaltene Sangestöne genauso viel bedeuten wie schnelle Tonfolgen. Das feurige Allegro ermöglicht den Hörnern nochmals virtuose packende Klänge. Ganz ruhig wirkt nach diesen bezaubernden Klängen das "Choralvorspiel für Orgel" BWV 740 "Wir glauben all an einen Gott" von Johann Sebastian Bach, das Friedrich Kircheis nun vorträgt. Nochmals folgen Choralvorspiele, nun für Trompete und Orgel. Zuerst erklingt "Nun freut euch, liebe Christen" von Homilius, melodiegeprägt gespielt von Johann Clemens, dann ertönt "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von J.S.Bach, was beide Trompeter abwechselnd darbieten.

Ein sehr berühmtes Werk von Bach schließt sich an: "Präludium und Fuge a-moll für Orgel" BWV 543 wird von Friedrich Kircheis glanzvoll vorgetragen. Beide Trompeter widmen sich dann dem "Konzert für zwei Trompeten und Orgel D-Dur" von Georg Philipp Telemann mit vollem Einsatz und deshalb gelungener Darbietung. Nach Zugaben ist ein sehr schönes, weil absolut beeindruckendes Konzert zu Ende.

 
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