Ungewöhnliche Eröffnung einer Aufführung: Das traditionelle Herbstkonzert in der Basilika, das am Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensvertrages zum Ende des Ersten Weltkriegs stattfindet, beginnt außergewöhnlich - in einer Schweigeminute wird den Opfern vergangener und aktueller Kriege gedacht. Die Dirigenten Andreas Sagstetter und Jaroslav Martinásek holen anschließend großartige Jubelklänge zum Frieden aus Chor und Orchester heraus.
Wieder einmal komplett ausverkauft ist die Kirche zur großen Klassikveranstaltung am Sonntagnachmittag. Auf dem Programm stehen die "Messa di Gloria" von Giacomo Puccini und das "Te Deum" op. 193 von Antonín Dvorák. Der Chor der Basilika hat sich zu dem Konzert mit dem Chor Rastislav Blansko (CZ) zusammengetan. Begleitet werden die Sänger von dem Orchester "Czech Virtuosi". Als Solisten treten Daniela Straková-Sedrlová (Sopran), Tomas Cerny (Tenor) und Roman Hoza (Bariton) auf.
Die "Messa die Gloria" ist ein opulentes Werk des jungen Puccini. Zart beginnen die Streicher das Kyrie. Im Gloria dominieren großartige, strahlende Klänge. Mit seiner klaren und reinen Tenorstimme singt Solist Tomas Cerny mit Inbrunst "Gratias agimus tibi". Dramatisch, majestätisch und mitreißend präsentiert Andreas Sagstätter das Credo. Liebliche, süße Melodien des Chores wechseln sich mit aufwühlendem Tutti ab. Im Benedictus zeigt Bariton Roman Hoza großes Einfühlungsvermögen. Das Duett mit Tenor Cerny im abschließenden Agnus Dei gelingt wunderbar harmonisch. Das Publikum ist schwer beeindruckt und spendet dem Dirigenten und den Musikern langanhaltenden Beifall.
Das "Te deum" von Dvorák dirigiert Jaroslav Martinásek. Mit Pauken und Percussion wird der Zuhörer aufgerüttelt. Strahlende Blech- und effektvolle Holzbläser lassen das Werk zu einem festlichen, abwechslungsreichen Hörgenuss werden. Daniela Straková-Sedrlová besticht mit ihrem kraftvollen Sopran, der mit zarten Chorsätzen verwoben wird.
Im Finalsatz Lento, Poco più mosso zieht Dvorák alle Register der festlichen Lobpreisung Gottes. Orchester und Chor laufen zu Höchstform auf. Spannungsgeladen fesseln Sopran und Bariton die Zuhörer. Nach dem prächtigen "Alleluja" werden die Musiker und ihre beiden Dirigenten vom Publikum mit stehenden Ovationen und nicht endenwollendem Beifall belohnt.
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