Ärgerlich auch, wenn dubiose Händler Geld mit unseren Daten verdienen. Nicht auszudenken aber, was gewiefte Hacker anrichten können, wenn das Internet der Dinge weiter wild ins Kraut schießt.
Die Cybersicherheitsexperten der OTH Amberg-Weiden sind besorgt. Die Unbekümmertheit, mit der Verbraucher, Unternehmen und die öffentliche Hand bis hin zur Kanzlerin mit Passwörtern, sozialen Netzwerken und Spionen im eigenen Heim wie Alexa und Co. umgehen, passt nicht zum Gefahrenpotenzial aus dem Netz. Im Internet-affinen Island friert schon mancher Hausbesitzer, weil er seine Heizung mit einem App regulieren wollte.
Wenn schon ein 20-Jähriger Dilettant die Accounts von knapp 1000 Politikern und Promis knacken kann, was mag dann die IT-Armee der Russen oder Chinesen im Internet der Dinge anstellen, wenn sich erst einmal Milliarden billiger kleiner Apparate zu einem Botnet, einer Gruppe automatisierter Schadprogramme zusammenschließen lassen?
Bisher blieb der Krieg im Netz auf einzelne Wahlkämpfe wie der Trump-Kampagne beschränkt. Putin kann aber Gefallen daran finden, westliche Demokraten systematisch mit Fake-News und Wikileaks zu schwächen. China ist bereits auf dem Weg zum virtuellen Überwachungsstaat. Ein Netz, das derart aus den Fugen gerät, ist demokratiegefährdend, ein Sicherheitskonzept so systemrelevant wie die Deutsche Bank.
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