"No-Go war sicher nicht sein Programm", lobte Viola Vogelsang den scheidenden Prokuristen. "Als Redaktionsmanager hat er die notwendige Umstrukturierung entscheidend vorangebracht", konkretisierte die geschäftsführende Verlegerin. "Er hat die Desk-Struktur mit Reportern und Producern eingeführt, einen Relaunch auf den Weg gebracht, die Online-Redaktion integriert, für einen großen Anteil eigener Berichte im Mantelteil gesorgt und ein Händchen für den Nachwuchs bewiesen."
Er bleibt in Weiden
Wie sehr er durch seine kommunikative Art die Oberpfälzer ins Herz geschlossen hat und umgekehrt, zeige, dass sich der Großstädter dauerhaft in Weiden niederlassen will.
"Ich erinnere mich gerne an unsere erste Begegnung", blickte auch Verleger German Vogelsang auf das Treffen mit dem ehemaligen Chefredakteur des "Münchner Merkur" zurück. "Wir waren sofort auf einer Wellenlänge." Wenn sich Verlagsspitze und Betriebsrat beim "Gottlob" einig sind, muss der Chef von rund 100 Redakteuren, Redaktionsassistentinnen und Volontären einiges richtig gemacht haben: "Gottlob, Gottlöber, dass er da war," leitete Betriebsratsvorsitzender Thomas Amann seine Laudatio ein. "Wir hatten gehofft, dass der Ruhestand noch auf sich warten lässt."
Zu Beginn habe dem umtriebigen Metropoliten noch Skepsis entgegengeschlagen, aber der habe bald gemerkt, dass Provinz nichts Negatives sei. "Die Abbildung der Heimat bringt Identifikation mit der Heimatzeitung", erklärte Amann, "dazu braucht man qualifiziertes Personal, das vor Ort geschätzt wird." Frank Werner, Leiter der Zentralredaktion, drückte stellvertretend für die Redaktion dem Fan des VfL Osnabrück ein Unikat in die Hände: Das Trikot des Zweitligaaufsteigers mit der Aufschrift "VfL 65 No-Go".
Legere Kleiderordnung
Hörbar gerührt verabschiedete sich Gottlöber bei seiner "Supertruppe". Anhand der Kleiderordnung erörterte er den Unterschied zwischen der Modestadt München und den Oberpfalz-Medien. Beim ersten Treffen mit Verlegern und Geschäftsführung in der sommerlichen Weltstadt habe er sich noch viele Gedanken um sein Erscheinungsbild gemacht.
"Ich stand dann mit Anzug und Krawatte vor der Terrasse, wo Herr Vogelsang und Herr Maul mit kurzärmligem Hemd saßen - in München undenkbar." So leger das Auftreten, so professionell die Leistung: "In der Qualität der journalistischen Arbeit kann ich keinen Unterschied erkennen." Gottlöbers letzte Worte: "Habt Dank für die Zeit, die ich mit euch verplaudert hab', und für eure Geduld, wenn's mehr als eine Meinung gab", zitierte er Reinhard Mey.













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