„Grease“, „We will rock you“ und „Phantom der Oper“ – das sind nur drei der knapp 20 Erfolgsmusicals, die am Donnerstagabend in der Max-Reger-Halle in Weiden im Mittelpunkt stehen. Zu Gast ist die Show „Musical Moments“ von Espen Nowacki mit ihren acht Solisten, denen es gelingt, die Halle zumindest für zweieinhalb Stunden in ein kleines Musicaltheater zu verwandeln.
Musicals verbinden Generationen – so ist es auch mit den Besuchern in Weiden: Musikfreunde quer durch alle Altersklassen erleben eine abwechslungsreiche Darbietung mit vielen bekannten Melodien und gelungenen tänzerischen Einlagen. Sogenannte „Best of“-Musical-Shows gibt es bekanntlich mittlerweile wie den sprichwörtlichen Sand am Meer, mal kaum gelungen, mal durchaus faszinierend. Der Abend in Weiden gehört eindeutig zur letzteren Sorte, auch wenn man natürlich die üblichen Abstriche beim Bühnenbild – hier LED-Bildschirme – und der Instrumentalmusik aus der „Konserve“ machen muss – aber anders funktioniert das Konzept als Tournee-Show halt auch nicht.
Umso erfreulicher ist es, dass die Live-Stimmen der fünf Frauen und drei Männer professionellen Ansprüchen locker genügen, ihnen die Spiel- und Singfreude anzumerken ist und sie auch choreographisch Akzente setzen können.
Versprochen wird im Vorfeld eine „witzig-charmante Musicalshow“ – und ja, diese Ankündigung bewahrheitet sich. Was in erster Linie an dem norwegischen Sänger und Regisseur Espen Nowacki liegt, der mit der von ihm konzipierten Show seit zehn Jahren unterwegs. Immer wieder werden locker-humorvolle Übergänge zwischen den einzelnen Musical-Ausschnitten eingestreut, der Macher des Abends gibt sich gänzlich unprätentiös.
Von Anfang an wird deutlich, dass man die Sängerinnen und Sänger des Abends gerne auf ihrer Reise in die große Welt der Musicals begleiten will: Neben Nowacki sind es Zoltan Tombor, Nadine Hammer, Stefanie Kock, Dominik Halamek, Judith Seibert, Lina Ritters und Anna Carave, die dafür ihre gesamte musikalische (Wo-) Manpower einsetzen.
Fast drei Stunden lang inklusive einer kurzen Pause folgt Musical auf Musical – Mary Poppins, Mamma Mia, Tanz der Vampire, Der Glöckner von Notre Dame, Ludwig 2., Evita, Der Schuh des Manitu und noch einige mehr. Dargeboten werden die Lieder – meist sind es die bekanntesten Songs aus den Werken – in unterschiedlichen Besetzungen – als Sologesang, als Duett oder auch vom mehrköpfigen Ensemble.
Zu den Höhepunkten des Abends gehört sicherlich der Ausschnitt aus der „Rocky Horror Show“, der mit viel Verve und Mut zur (unvermeidlichen) Freizügigkeit gesungen und gespielt wird. Das gesamte Publikum tanzt den „Time Warp“ begeistert mit. Eine überbordende Stimmung lösen auch die Ausschnitte aus „Sister Act“ aus: Bei „I will follow him“ und „Shout“ hält es kaum noch jemanden auf den Plätzen.
Dass ein „komplettes“ Musical mehr berühren und in den Bann ziehen kann als einzelne Ausschnitte mag zwar richtig sein, dennoch gelingen an diesem Abend immer wieder solche Momente. In manchen Szenen würde man sich allerdings eine etwas feinfühligere und präzisere Steuerung der Mikrofone wünschen. Zum Schluss gibt es Standing Ovations für eine gelungene Tour durch die Welt der Musicals.
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