Bereits Anfang Dezember hatten Zollbeamte bei einer Kontrolle einen Lastwagen voller Schmuggelzigaretten nahe Waidhaus entdeckt. Der entstandene Steuerschaden liegt laut Hauptzollamt Regensburg bei 1,8 Millionen Euro. Am Mittwoch teilten die Ermittler in Wernberg-Köblitz (Landkreis Schwandorf) nun neue Details rund um den größten Schmuggelfund der Kontrolleinheit mit.
Die Zöllner zogen den aus Tschechien kommenden Lastwagen beim Grenzübergang Wernberg-Köblitz aus dem Verkehr. Er fuhr von Rumänien aus in die Niederlande. Die Beamten stellten vorerst fest, dass der Lkw mit gefälschten Kennzeichen unterwegs war.
Den Frachtpapieren nach sollte der Sattelzug mit Geschenkpapier beladen sein. Die Beamten unterzogen den Auflieger einer Röntgenkontrolle mit einer teilmobilen Röntgenanlage in Wernberg-Köblitz. Dabei stellten die Zöllner zigarettenähnliche Strukturen in der Ladung fest und öffneten mehrere der geladenen Kartons. "Der Lkw war schlicht und einfach von oben bis unten voll mit Zigaretten", erklärt Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher den Fund der Beamten. Insgesamt hatte der Lastwagen 26 Paletten mit 10,4 Millionen unversteuerten Zigaretten eines namhaften Herstellers geladen. Der Tabaksteuerschaden beläuft sich laut Ermittlern auf 1,8 Millionen Euro.
Gegen den 40-jährigen Fahrer des Sattelzugs liegt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg ein Haftbefehl wegen Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall vor. Seit Ende Februar ist der Rumäne in U-Haft. Ihn erwartet eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. "Natürlich versuchen wir dann auch Mister oder Misses Money zu finden, also diejenigen, die diesen Zigarettentransport finanziert und veranlasst haben", meint Christian Schüttenkopf, Pressesprecher des Zollfahndungsamts München. Die Ermittlungen laufen noch.
Der Fund dieser Schmuggelzigaretten ist der bisher größte, der von den Zöllnern in Wernberg-Köblitz gemacht wurde und war neben der genauen Arbeit der Beamten vor allem auch durch die teilmobile Röntgenanlage in Wernberg-Köblitz möglich. Die Anlage garantiert den Zollbeamten einfachere und gezieltere Kontrollen von Fahrzeugen, die aus dem Verkehr herausgezogen werden. Mit Hilfe der Anlage könne die wirkliche Ladung mit der angemeldeten verglichen werden. Das geschehe durch Bilder, die die Landungsoberfläche und Unregelmäßigkeiten zeigen, erläutert Manfred Schneider, Leiter der Kontrolleinheit Nord des Zolls.
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