Seit mehr als 30 Jahren ist die Kleinkunstbühne der Futura87 eine angesagte Adresse in Sachen Kabarett in der Region. Von Dieter Hildebrand bis Ilja Richter und von Ottfried Fischer bis Django Asül waren schon alle Großen der Szene in der Kerschensteinerstraße 3 in Windischeschenbach zu Gast. Alljährlich bieten die Verantwortlichen den Kabarettfans ein abwechslungsreiches Programm, in dem vor allem aber auch junge Talente ihre künstlerischen Visitenkarte abgeben.
Am 6. März las noch der Altmeister Holger Paetz dem Futura-Publikum in seiner Bußpredigt die satirischen Leviten, dann ging das Licht aus. Der Futura wurde, wie allen anderen Kulturbetrieben auch, eine Zwangspause verordnet - bedingt durch die Coronapandemie. Drei Vorstellungen mussten ausfallen. "Uns hat es gottseidank nicht so hart getroffen wie manch andere. Momentan wäre sowieso Pause", sagt Florian Ascherl, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter des Kulturvereins.
Bisher keine Ängste
Existenzängste brauche der Verein momentan noch nicht zu haben. "Wir arbeiten nicht gewinnorientiert, und keiner von uns muss von den Einnahmen leben". Doch irgendwann solle es dann schon mal weitergehen mit Veranstaltungen. "Am 4. September versuchen wir daher einen Restart mit unserem Herbstprogramm", sagt Ascherl. Alleine im September stünden drei Vorpremieren von neuen Programmen an. "Wenn da noch nichts geht, müssten diese wahrscheinlich ersatzlos ausfallen, und dann könnte es schon auch für uns happig werden", erklärt Ascherl.
Den Auftakt, falls alles gut geht, macht am 4. September um 20.30 Uhr der Ruhrpottler HG. Butzko mit der Vorpremiere seines neuen Programms "Aber witzig". Am 25. September probiert Christian Springer sein neues Programm "Nicht egal" aus, und bereits einen Tag später, am 26. September, ist Mathias Tretter mit "Sittenstrolch", zu Gast - ebenfalls einer Vorpremiere.
Weiter ginge es dann am 9. Oktober mit einem "Best of" des Figurenkabarettisten Josef Pretterer. Er steht nicht alleine auf der Bühne: Mehr als 70 Puppen hat er mittlerweile selbst gebaut, und mit diesem Ensemble macht der 72-Jährige Kabarett, wie es ihm gefällt. Am 17. Oktober und am 31. Oktober folgen die Nachholtermine von Thomas Schreckenberger und Frank Smilgies. Reiner Kröhnert stellt am 14. November sein Programm "GeTWITTERcloud" vor, und Thomas Freitag sieht am 29. November "Hinter uns die Zukunft". Das Kabarettjahr soll bei der Futura am 11. Dezember mit dem letzten Nachholtermin von Alfred Mittermeier enden, der ins "Paradies" schaut.
Interesse derzeit "bei Null"
"So haben wir geplant", sagt Ascherl, "wir hoffen, dass sich die derzeitige Corona-Krise nicht wieder verschärft und wir im September wieder starten können." Allerdings sei der Spielort fraglich, je nachdem, welche Hygiene- und Abstandsvorschriften im Herbst noch bestehen. Würden dann noch die aktuellen Abstandsregeln gelten, wäre der angestammte Spielort im ersten Stock der Mehrzweckhalle zu klein. "Wir könnten dann auf die Mehrzweckhalle, einen Stock tiefer, ausweichen", freut sich der Futura-Chef. Das müsse jedoch erst einmal noch abgewartet werden und man müsse sich auf die Vorgaben entsprechend einstellen.
"Das Interesse an Tickets für die Termine ab September liegt momentan allerdings bei Null", bedauert der Künstlerische Leiter. Selbst für eine Kabarettgröße wie Christian Springer bestünde kaum Interesse. Wahrscheinlich hätten die Menschen jetzt noch andere Sorgen. "Dabei sollten sich die Freunde des Kabaretts nach vorne blicken und sich freuen, dass es weitergeht." Ascherl zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass das Interesse an Karten in absehbarer Zeit noch steigen werde. Karten beim NT/AZ/SRZ-Ticketservice unter Telefon: 0961/85-550, Telefon: 09621/306-230 oder Telefon: 09661/8729-0 sowie unter www.nt-ticket.de
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.