Rund 80 Meter langes Güterschiff in Donauschleuse gesunken

Wörth an der Donau
10.03.2023 - 15:07 Uhr

In der Schleuse Geisling bei Wörth an der Donau ist am Freitagnachmittag ein Güterschiff untergegangen. Das hat ein Großaufgebot an Einsatzkräften alarmiert. Nun wird geprüft, wann und wie das Schiff geborgen werden kann.

Das Frachtschiff "Achim" ist am Freitag, 10. März, gegen 13.25 Uhr, in der Schleuse Geisling bei Wörth an der Donau gesunken. Das hauptsächlich mit Eisenerz beladene Frachtschiff war von Regensburg kommend flussabwärts, also in Richtung Passau, unterwegs und bereits vollständig in die Schleuse gefahren, so das Polizeipräsidium Oberpfalz. In der Schleusenkammer havarierte das 85 Meter lange und 8,20 Meter breite Schiff dann. Es vollständig auf den Boden der etwa 11,30 Meter tiefen Schleuse.

Die beiden ungarischen Besatzungmitglieder, der 61-jährige Kapitän und der 64-jährige Steuermann, retteten sich über die Notleitern der Schleusenkammer aus dem Wasser. Der Steuermann wurde mittelschwer und der Kapitän leicht verletzt. Das Personal der Schleusenleitzentrale verständigte die Wasserschutzpolizei Regensburg, woraufhin ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW zum Unglücksort kamen. Auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamts, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, des Landratsamts Regensburg und der Landkreisführung der Feuerwehr waren an der Schleuse. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat ihre Ermittlungen begonnen.

Nach momentaner Einschätzung der Polizei besteht trotz auslaufenden Treibstoffs (Diesel) aufgrund der geschlossenen Schleusentore keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt. Experten beobachten und bewerten die Situation trotzdem weiterhin. Die Wasserschutzpolizeigruppe der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Gewässerverunreinigung aufgenommen.

Die beteiligten Fachbehörden stehen wegen der aufwändigen Bergung im Austausch mit den Schiffsverantwortlichen. Derzeit ist noch unklar, wann das Schiff geborgen wird, vermutlich erst in den nächsten Tagen beziehungsweise nach dem Wochenende. Auch die Schadenshöhe ist noch nicht geklärt, allerdings dürfte sich diese mindestens im hohen sechsstelligen Bereich bewegen, so die Polizei. Die zu erwartenden Bergungskosten dürften ebenfalls erheblich sein. Ob auch an der Schleuse Schäden entstanden sind, wird sich erst mit den Bergungsmaßnahmen klären.

© dpa-infocom, dpa:230310-99-905559/2

 
 

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