Das Alexbad in Bad Alexandersbad muss doch nicht schließen. Die Regierung von Oberfranken hat am Mittwochnachmittag verkündet, dass die Zahlungsunfähigkeit abgewendet sei. Bereits am Mittag hatte Bürgermeisterin Anita Berek (SPD) gegenüber dem Bayerischen Rundfunk davon gesprochen, dass es Hoffnung für die Therme gebe.
Nach dem "Hilferuf", den die Bürgermeisterin am Montag abgesetzt hatte, hätten sich mögliche Investoren und Unterstützer gemeldet. Dieser Hoffnungsschimmer sei ein wichtiges Signal für die Mitarbeiter und die gesamte Region, so Berek weiter.
Die Bürgermeisterin der 1000-Einwohner-Gemeinde hatte am Montag bekannt gegeben, dass das kommunal geführte Alexbad zum Ende des Monats schließen müsse. Zur Begründung wurde der vollständig ausgeschöpfte Kreditrahmen der Gemeinde genannt.
Defizit von 1,5 Millionen
Das Alexbad ist das einzige Kurbad Bayerns, das ohne Unterstützung von Investoren oder Finanzspritzen vom Freistaat geführt wird. Es erwirtschaftet laut eines Gutachtens aus dem Jahr 2020 jährlich ein Defizit von 1,5 Millionen Euro. Das Problem: Besucherprognosen, die vor der Bauphase des 14 Millionen Euro teuren Projekts errechnet wurden, hatten sich später als nicht erreichbar herausgestellt. Nach der Verkündung der möglichen Schließung des Bads hatte es in der Gemeinderatssitzung Rücktrittsforderungen gegenüber der Bürgermeisterin gegeben.
Regierung verlängert Kredit
Am Mittwochnachmittag verkündete die Regierung von Oberfranken dann, dass sie das Einvernehmen zur Verlängerung und Erhöhung des Kassenkredits der Gemeinde Bad Alexandersbad bis zum 30. April 2022 erteilt hat. Wie es in der Mitteilung heißt, wird die Kreditrahmen von derzeit 5 Millionen Euro auf dann 5,315 Millionen Euro erhöht. Damit hat das Landratsamt die Möglichkeit, einen Antrag der Gemeinde zu genehmigen. Die Zahlungsunfähigkeit ist damit abgewendet, somit dürfte das Alexbad wie bisher geöffnet bleiben.
Mit der Erlaubnis, zeitlich befristet bis Ende April 2022 neue Kassenkredite aufzunehmen, ist das Problem der Gemeinde Bad Alexanderbad nur aufgeschoben, aber keinesfalls gelöst. Die Verluste laufen ja weiter auf. Der Schuldenberg wird höher und höher.
Die Verantwortlichen sollten sich also bemühen, eine tragfähige Lösung zu finden.
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