Wunsiedel
22.05.2022 - 12:38 Uhr

Saison auf der Luisenburg: Trolle, Nonnen und ein Genie

Fünf Eigenproduktionen, zwei davon Uraufführungen, gibt es in dieser Saison bei den Festspielen auf der Luisenburg zu sehen. Erste Einblicke hinter die Kulissen versprechen mitreißendes Theater unter freiem Himmel: Von Fantasy bis Musical.

In den Startlöchern stehen die Produktionen der diesjährigen Luisenburg-Festspiele. Wenn am 10. Juni die Abendspielzeit eröffnet wird, setzen die Macher nicht nur auf Bekanntes: Auch mit Uraufführungen will man beim Publikum punkten.

"Die Aufholjagd hat begonnen", verkünden Künstlerische Leiterin Birgit Simmler und der neue Verwaltungsleiter André Zaus unisono. Sie meinen damit den Vorverkauf, der nach zwei Corona-Jahren anders verläuft als bisher gewohnt. "Die Besucher sind zurückhaltender, entscheiden sich kurzfristiger, zum Teil auch erst spontan für die Abendkasse", berichtet Simmler. Hier finde man sich in guter Gesellschaft mit praktisch allen Bühnen Deutschlands. "Aber jetzt rücken die Premieren näher und auch die Nachfrage steigt", so Zaus.

Fantasy mit regionalem Touch

Fünf Eigenproduktionen stehen in dieser Saison auf dem Spielplan – zwei davon sind sogar Uraufführungen und von den Festspielen in Auftrag gegeben. Damit soll den Zuschauern demonstriert werden, was es mit dem Luisenburg-Projekt "Forschung & Entwicklung" auf sich hat, das sich Birgit Simmler auf die Fahne geschrieben hat: Zu sehen ist ab 1. Juni das Familienmusical "Trolle unter uns", in dem jede Menge seltsame Trollkönige in der fremden, vollkommen verrückten "Kehrwelt" ihr Unwesen treiben. Der zwölfjährige Elmar muss seine Eltern aus dieser Welt befreien und nebenbei das Klima, die Ernährung und das Internet "enttrollen". Einen regionalen Touch hat das Fantasy-Musical "Zeitelmoos", das am 8. Juli Premiere feiert. Das Zeitelmoos existiert tatsächlich und ist ein Hochmoor, das in einem Waldgebiet bei Wunsiedel liegt. Es ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, umfasst über 80 Hektar Fläche – und ist der Schauplatz verschiedener Sagen, die für das Musical auch als Vorlagen dienten.

Die Wildheit eines Genies

Die Abendspielzeit wird eröffnet am 10. Juni mit dem Schauspiel "Amadeus" von Peter Shaffer, einem der meistgespielten Werke auf deutschen Bühnen. Es geht – natürlich – um Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch um den Kampf um Genie und Ruhm zwischen "Emporkömmling" Mozart und dem Hofkapellmeister Antonio Salieri. "Die Wildheit eines Genies auf die Bühne bringen", beschreibt Mozart-Darsteller Philipp Moschitz seine Aufgabe. Übrigens: Auch die frühere HSV-Fußball-Legende Jimmy Hartwig, der vor einigen Jahren auf Schauspieler umgesattelt hat, wird auf der Bühne stehen – in der Rolle des österreichischen Kaisers. Bereits jetzt ist absehbar, was der große Selbstläufer der Saison werden wird – nämlich das Musical "Sister Act" mit Musical-Star Zodwa Selele. Sie hat die Darstellung der Deloris van Cartier in Deutschland geprägt (sie sang unter anderem die Premieren in Stuttgart, Hamburg und Oberhausen) und wurde persönlich von Whoppi Goldberg für die Rolle ausgewählt. Premiere ist am 11. Juni.

Ebenfalls auf dem Spielplan steht William Shakespeares‘ Alterswerk "Der Sturm": Die Zuschauer dürfen sich dabei ab 24. Juni auf eine ganz besondere Inszenierung freuen mit Artistik und Musik. "Mit der Akrobatik wird eine neue poetische Dimension erschlossen", verspricht Simmler, die bei dem Stück auch Regie führt.

Service:

Luisenburg 2022

  • Eigenproduktionen: "Trolle unter uns" (Familienmusical), "Amadeus" (Schauspiel), "Sister Act" (Musical), "Der Sturm" (Komödie), "Zeitelmoos" (Musical)
  • Gastspiele:"Land des Lächelns" (Operette), "Hänsel und Gretel" (Oper)
  • Konzerte: u.a. The Spirit of Falco, Chris de Burgh, Beth Hart, Django 3000, Haffner meets Landgren, The Magic of Queen Classic mit Markus Engelstädter, Silly, Hannes Ringlstetter
  • LuisenburgXtra (im Hof des Fichtelgebirgsmuseums): u.a. Gankino Circus, Matthias Egersdörfer, "Tom Waits For You"
 
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