Von Lisa Sebald mit Material der dpa
Angestellte des Kinder- und Jugendhilfezentrums in Wunsiedel haben ein zehn Jahre altes Mädchen tot in dessen Zimmer aufgefunden. Wie Andreas Fleischer vom Polizeipräsidium Oberfranken auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien mitteilt, liegt laut rechtsmedizinischer Untersuchung ein Fremdverschulden vor. Die Obduktion des Leichnams sei abgeschlossen. "Nach derzeitigen Stand gehen wir davon aus, dass der Tod auf unnatürliche Weise eingetreten ist, durch die Einwirkung eines Dritten", erklärt Matthias Goers, Staatsanwalt in Hof und Pressesprecher.
Entdeckt wurde das Mädchen am Dienstag um 8.45 Uhr. Die eintreffenden Notärzte konnten nichts mehr machen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch mitteilt, konzentrieren sich die Ermittlungen allein auf die Einrichtung. Das bedeute, auf die Angestellten und die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen. Drei Jungen – zwei Elfjährige und ein 16-Jähriger – stehen dabei im Fokus der Ermittler. Es gibt Indizien dafür, dass die Jungen am Tod des Mädchens beteiligt waren. Doch ob es sich um einen Unfall gehandelt haben könnte, ist noch unklar. Die beiden Elfjährigen und der 16-Jährige wurden in einer Einrichtung des Jugendschutzes untergebracht, heißt es nach Angaben aus Sicherheitskreisen.
Bei der Einrichtung handele es sich um das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel. Wie viele Kinder derzeit in der Einrichtung untergebracht sind, konnte Goers nicht sagen. Aufgrund der Ferienzeit – derzeit sind Osterferien in Bayern – sei die Einrichtung nicht voll belegt. Die Jugendlichen würden derzeit von entsprechend ausgebildeten Kräften betreut. Die Behörden hätten den Fall erst am Mittwoch bekannt gemacht, um am Dienstag zunächst umfangreich Spuren sichern und Zeugen befragen zu können, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die dafür gegründete "Soko Park" ermittelt.
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