Wunsiedel
06.04.2023 - 13:01 Uhr

Totes Mädchen in Wunsiedel: Derzeit keine Hinweise auf Sexualdelikt

Es sind noch viele Fragen offen im Fall des toten Mädchens von Wunsiedel. Für die Staatsanwaltschaft ist jedoch inzwischen klar - es war kein Unfall. Man ermittle wegen eines Tötungsdelikts.

Von dpa und Alexander Unger

Das in Wunsiedel in Oberfranken tot gefundene zehnjährige Mädchen ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft gewaltsam ums Leben gekommen. "Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus", sagte Matthias Goers von der Staatsanwaltschaft Hof am Donnerstag. Es gebe derzeit aber weder Beschuldigte noch Tatverdächtige in dem Fall, betonte er. Zunächst hatte RTL darüber berichtet.

Das Mädchen hatte in einer Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gelebt. Dort hatten Angestellte die Zehnjährige am Dienstagmorgen leblos aufgefunden. Ein Notarztteam konnte nur noch den Tod feststellen. Es werde derzeit in alle Richtungen ermittelt, sagte Goers weiter.

In einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Hof stellen Polizeisprecher Alexander Czech und Staatsanwalt Matthias Goers am Donnerstagmittag klar, dass sich derzeit kein konkreter Tatverdacht gegen eine oder mehrere Personen richtet. Folglich befinde sich auch kein Beschuldigter in Gewahrsam. Des Weiteren können die Kriminalbeamten Mutmaßungen hinsichtlich eines möglichen Sexualdeliktes derzeit nicht bestätigen.

Am Donnerstag war die Spurensicherung noch in der Einrichtung vor Ort, zudem wurden weitere Zeuginnen und Zeugen befragt. Um den Fall aufzuklären, hat die oberfränkische Polizei die Soko "Park" gegründet.

In den Fokus der Ermittlungen gerückt waren drei Jungen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen am Mittwoch erfahren hatte. Sie würden derzeit als Kontaktpersonen geführt, sagte Goers am Donnerstag. Er machte keine weiteren Angaben, was darunter zu verstehen ist.

In dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel werden nach Angaben des Trägers etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Das Personal des Hauses besteht aus ebenfalls etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hieß es auf der Website des Hauses.

Um die Bewohner der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung und das Personal kümmern sich neben speziell geschulten Polizeikräften auch Notfallseelsorger und Psychologen. Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen befand sich während des Einsatzes auf einer organisierten Ski-Freizeit.

Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9200 Einwohner und liegt im Nordosten Bayerns an der Grenze zu Tschechien.

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