Länder wie die USA, Kanada, Australien oder Neuseeland sind begehrte Ziele von Migranten aus der ganzen Welt. Während diese Staaten einerseits das Image als klassische Einwanderungsländer haben, machen sie andererseits jedem klar: "Du kommst hier nur rein, wenn wir dich auch wirklich gebrauchen können." Deutschland als Zielland von Migration hat sich mit einer solch eindeutigen Positionierung lange Zeit schwer getan. Das liegt auch daran, dass die öffentliche Diskussion über gesteuerte Zuwanderung immer wieder in den Malstrom des Streits über den Umgang mit Asylbewerbern gerät.
Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz macht Deutschland jetzt einen wichtigen Schritt. Vor allem die Wirtschaft, die in nahezu allen Branchen unter einem massiven Fachkräftemangel leidet, hat lange auf eine gesetzliche Regelung gewartet. Jetzt wird die Tür für dringend benötigte Arbeitskräfte geöffnet. Auch abgelehnte Asylbewerber, die einen Job gefunden haben, dürfen künftig bleiben - wenn sie eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Das beendet den absurden Zustand, dass arbeitswillige, fähige Menschen am einen Tag etwa noch an der Werkzeugbank stehen und quasi schon am nächsten Tag im Abschiebe-Flieger sitzen.
Eine "nachträgliche Legalisierung bisher illegaler Migration" nennt das der sächsische AfD-Abgeordnete Lars Herrmann. Tatsächlich aber ist das Gesetz ein Beispiel dafür, wie sich die Politik endlich der Realität im Land annimmt und darauf reagiert. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Jetzt haben wir es schriftlich.
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