Nur noch wenige Zeitzeugen können davon berichten, doch immer noch suchen viele nach der verlorenen Heimat und kehren oft in den Truppenübungsplatz zurück. So auch am Samstag bei einer vom Heimatverein Grafenwöhr organisierten Fahrt zu verlassenen Dörfern.
Unter ihnen Christine Achhammer aus Hahnbach. Ihr Vater stammt aus Haag, das an der alten Reichsstraße von Nürnberg nach Prag lag und bereits in der Zeit um die Jahrhundertwende eine bedeutende Ortschaft war. Der damals Zweijährige musste mit seiner Familie das Dorf verlassen und zog einige Kilometer weiter nach Grünwald. Wie sich sechs Jahre später herausstellte eine schlechte Entscheidung, denn von dort musste die Familie erneut wegziehen. "Es war eine schwierige Zeit und er hat nie viel darüber erzählt," sagt Achhammer, die zum ersten Mal den Truppenübungsplatz besucht. "Schade, dass ich nicht zusammen mit meinem Vater hier sein kann, ich glaube es würde ihm gefallen", erzählt sie. Ihr Vater ist leider vor neun Jahren verstorben. "Es ist gut, dass ich jetzt hier bin, es ist traurig, aber das positive Gefühl überwiegt." Vom einst blühenden Dorf Haag sind heute außer zwei Gedenktafeln und dem Friedhof nichts mehr übrig.
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