Köferinger Jugend hält an altem Pfingst-Brauch fest: Lümmel geht um

Köfering bei Kümmersbruck
23.05.2018 - 20:00 Uhr

er Jugend hält an altem Pfingst-Brauch fest

Die Köferinger Jugend und ihr reich geschmückter Pfingstlümmel-Wagen: Bauer Nico Tadin (links) und die beiden Gäule Simon Wenig (Mitte) und Manuel Lehmeier (rechts). Bilder: mst (2)

Der Pfingstsonntag ist im kleinen Kümmersbrucker Ortsteil immer etwas ganz Besonderes. Jahr für Jahr zieht die Dorfjugend mit einem selbst geschmückten Wagen durch die Straßen, um Süßigkeiten und andere Gaben zu erbitten. Die Jugendlichen schlüpfen dafür in traditionelle Rollen.

Ein Bauer und zwei Gäule ziehen beim sogenannten Pfingstlümmel-Treiben den Lümmel (dem Brauch nach der, der am Sonntag als letzter das Bett verlässt) auf einem Leiterwagen durch das Dorf. Der Tross zieht von Haus zu Haus. An jeder Tür trägt der Bauer den Anwohnern die traditionellen Verse vor, in denen er um "a boar Schilling" für sein Gefolge bittet.

Der Lümmel wird für sein Verschlafen bestraft. In einen alten Kartoffelsack gehüllt, muss er die ganze Fahrt über schweigen. Um sein Gefährt und sich selbst zu verteidigen, hat er nicht selten einen kleinen Spieß dabei. Denn großzügige Spender dürfen den übelgelaunten Passagier ärgern. "Schon damals haben sie sich darum gestritten, wer mit dem Wagen durch das Dorf ziehen darf", erzählt Benedikt Feldbauer. Für den Heimat- und Kulturverein betreut er ehrenamtlich die jährlichen Pfingstlümmel-Fahrten.

Für die Köferinger Jugend stehen der Spaß und der Erhalt einer Tradition im Vordergrund. Und so wird auch nächstes Jahr sicher ein Lümmel durch den Ort gezogen werden.

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