Verbandsversammlung IKom Stiftland in Leonberg: Klärschlamm nachhaltig und zukunftssicher verwerten

18.05.2018 - 16:54 Uhr

Die Interkommunale Zusammenarbeit (Ikom) ist der Verwertung von Klärschlamm wieder ein kleines Stückchen nähergekommen. Nun beginnt eine der wichtigsten Aufgaben: die Standortsuche für eine Verwertungsanlage.

In der Leonberger Verbandsversammlung beschäftigte sich die Ikom Stiftland mit dem Thema, anfallenden Klärschlamm nachhaltig und zukunftssicher zu verwerten. Erste Lösungsansätze wurden erarbeitet. Mit im Boot sitzen neben der IKom Stiftland noch drei andere Partner. Bild: jr

Leonberg. "Unser Ziel im Forschungsprojekt ist die Erstellung eines Handlungskonzepts für Städte und Gemeinden im Stiftland und im Raum Eger, um den anfallenden Klärschlamm nachhaltig und zukunftssicher zu verwerten", sagte IKom-Vorsitzender Roland Grillmeier am Rande einer Verbandsversammlung im Pfarr- und Jugendheim Leonberg. Dort wurden erste Ergebnisse des ETZ-Projektes "Green Infrastructure Maßnahmen aus Klärschlamm-Kaskadennutzung mittels grenzüberschreitender interregionaler Zusammenarbeit" vorgestellt.

Das EU-Projekt unter der Leitung von Professorin Dr. Diana Hehenberger-Risse wird bis April 2020 gefördert und von den Partnern, dem Zweckverband IKom Stiftland, dem Technologiezentrum Energie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut, dem Wasserver- und Abwasserentsorger Chevak und dem Forschungsinstitut Výzkumný bearbeitet.

Der Klärschlamm soll nach den Vorstellungen der Projektpartner im Projektzielgebiet, dem Stiftland und dem Raum Eger verwertet werden und nicht wie bisher zentral in verschiedenen Verwertungsanlagen in Deutschland. "Vor allem soll der bestehende Klärschlammtourismus, der mit hohen Transportkosten, die wohl immer weiter ansteigen werden und mit hohen Emissionen einhergehen, gestoppt werden, sagte Professorin Dr. Diana Hehenberger-Risse. Weiterhin soll gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen werden, die Nährstoffe, wie Phosphor, aus Klärschlamm zurückzugewinnen, um Düngemittel für die regionale Land- und Forstwirtschaft herzustellen, so Professor Dr. Josef Hofmann (HAW Landshut), der ebenfalls in Leonberg zu Gast war.

Bodenproben

Bisher konnten die Projektpartner verschiedene Erkenntnisse zu den anfallenden Klärschlammmengen, zu den Nährstoff- und Schadstoffzusammensetzungen sowie zur Ist-Situation der Klärschlammverwertung und den neuen rechtlichen Vorgaben gewinnen und analysieren. Bodenproben auf verschiedenen Flächen in der Zielregion wurden genommen und auf ihren Nährstoffgehalt hin untersucht. Vonseiten der Hochschule wird intensiv an der Erarbeitung von Indikatoren zur Bewertung der Nachhaltigkeit möglicher Klärschlammverfahren mittels softwaregestützter Simulation und Ökobilanzierung gearbeitet.

Als nächster wesentlicher Schritt erfolgt nun die Planung eines innovativen Logistikkonzepts, einschließlich der Suche nach einem möglichen Standort für eine Pilotanlage im Projektzielgebiet, um die Klärschlammverwertung im ländlichen Raum langfristig umweltverträglich und kostengünstig zu realisieren. Bis dahin freilich gibt es noch viel zu tun.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.