Es ist noch stockdunkel als ein Altendorfer auf der Hügelkuppe zwischen Altendorf und Unterauerbach einen Feuerschein im Wald wahrnimmt. Er reagiert sofort und schlägt Alarm. Nach den Worten von Hans-Jürgen Schlosser, Sprecher der Kreisbrandinspektion Landkreis Schwandorf, läuft angesichts der Dürre sofort ein Großeinsatz an, an dem 19 Feuerwehren mit über 300 Kräften beteiligt sind. Die Altendorfer Wehr trifft als Erste am Brandort ziemlich genau am höchsten Punkt an der Straße zwischen Altendorf und Unterauerbach ein. Die Unterauerbacher sind ebenfalls schnell da.
"Es brannte lichterloh. Die Flammen schlugen vier bis fünf Meter hoch", beschreibt Franz Grabinger, Feuerwehrmann und Bürgermeister von Schwarzach, gegenüber Oberpfalz-Medien die gespenstische Szenerie, die auch vielen einsatzerprobten Feuerwehrleuten fremd ist. Die ersten Landwirte spritzen Wasser aus ihren Fässern in die Flammen als würden sie Gülle ausfahren. Die Löschtrupps gehen wegen der Rauchentwicklung mit Atemschutz vor. Die Situation ist im wahrsten Sinne des Wortes mehr als brenzlig, vor allem als zwischendurch Wind aufkommt.
Zunächst brennt die Böschung
Es gelingt eine Ausbreitung zu verhindern. Die Flammen sind zwar schnell eingedämmt. Gebannt ist damit aber noch gar nichts. Glutnester müssen aufgespürt und beseitigt, der Waldboden und Baumstämme bewässert werden. Da packt der Altendorfer Bürgermeister Markus Schiesl als aktiver Feuerwehrmann weiter mit an. Seit etwa 4 Uhr ist auch er im Einsatz. Nach Angaben der Polizei Nabburg sind rund zwei Hektar den Flammen zum Opfer gefallen. Das Feuer frisst sich vom Rand aus in den Wald hinein. Nach ersten Erkenntnissen, sagt Hans-Jürgen Schlosser, dürfte der Brand an der staubtrockenen Straßenböschung ausgebrochen sein. Die Neunburger sind gerade auf dem Weg dorthin als sie kurzerhand zu einem Waldbrand nach Demeldorf umgeleitet werden. Gerüchte und Spekulationen werden entfacht: "Das kann kein Zufall sein." Die Polizei verweist in diesem Zusammenhang auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien auf ungeklärte Brandursachen und noch laufende Ermittlungen.
Wasser marsch aus allen Rohren
Zurück zum Einsatzgeschehen. Der Wasserbedarf ist hoch. Es werden lange Schlauchleitungen verlegt, vom Waldrand aus rund 800 Meter nach oben. Aus Güllefässern läuft Wasser in ein Faltbecken und wird von der Unterauerbacher Seite an die Brandstelle gepumpt. In Altendorf ist eine Löschwasserversorgung aus der Ortsmitte aufgebaut. Die Schwandorfer bringen Nachschub, ebenso ein Feuerwehrmann aus Oberviechtach, der einen Wassertank der Wehr befüllt und ihn mit dem Lastwagen seines Arbeitgebers zum Einsatzort bringt.
In dessen haben die Mitterauerbacher Monika und Xaver Schieder sowie Marita Lorenz eine Station anderer Art aufgebaut. Sie versorgen auf einem Feld die Einsatzkräfte mit Kaffee, Salamisemmeln mit Essiggurken sowie Gebäck. Einiges war noch in der Tiefkühltruhe und wurde in der Mikrowelle flugs aufgetaut. Monika Schieder bringt Nachschub, denn gerade war das Bäckermobil da. Vor dem Unterauerbacher Feuerwehrhaus befindet sich die Verpflegungsstation der Johanniter. Sie bringen ebenfalls Proviant an den Einsatzort.
Für die Feuerwehrkräfte - Kreisbrandrat Christian Demleitner ist ebenso vor Ort wie die Kreisbrandmeister Stefan Sattich und Dieter Schweiger - stellen die Waldbrände nach den vielen Feldbränden eine weitere Herausforderung dar, die Ehrenamtliche an ihre Belastungsgrenze bringt. Hans-Jürgen Schlosser nennt als Beispiel die Aktiven aus Nabburg und Diendorf, die mehr oder weniger die ganze Nacht im Einsatz waren, um dann in die Arbeit zu gehen.
Fünf Waldbrände in zwölf Stunden
- Mittwoch, 17. August: Um 23.30 Uhr wird im Bereich Wölsenberg (Stadt Nabburg) ein Waldbrand auf einer Fläche von etwa 1000 Quadratmetern gemeldet.
- Donnerstag, 18. August: Alarm um 3.45 Uhr, Brand zwischen Altendorf und Unterauerbach auf einer Fläche von etwa zwei Hektar.
- Donnerstag, 18. August: Gegen 4.30 Uhr etwa 200 Quadratmeter große Waldfläche bei Demeldorf (Markt Schwarzhofen) in Flammen.
- Donnerstag, 18. August: Zwischen 7 und 7.30 Uhr Meldung brennende Waldfläche, rund 200 Quadratmeter, zwischen Johannis- und Eigelsberg (Stadt Oberviechtach)
- Donnerstag, 18. August: 10 Uhr Feuer in einem Waldstück zwischen Oberlangau und Pirk (Stadt Oberviechtach)
- Ursache: In drei Fällen ungeklärt. In Oberviechtach geht die Polizei von Brandstiftung aus, wird am späten Donnerstagabend bekannt. (Quellen: Polizei Nabburg, Neunburg vorm Wald, Oberviechtach)
Zu fünf Brände in zwölf Stunden
Mich wundert dies nicht. Wenn ich durch die Gegend fahre und sehe wie verantwortungslos immer noch viele Personen alleine mit ihren gerauchten Zigaretten um gehen. Erst gestern konnte ich bei Heimhof eine junge Frau bei einer Zigaretten
pause beobachten, die anschl. ihre teilw. gerauchte Zigarette achtlos in einen ausgetrockneten Graben warf. Ein wenig Wind und ein Vegetationsbrand entsteht.
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