Altenstadt bei Vohenstrauß
16.07.2019 - 08:53 Uhr

Burschenverein mit 90 Jahren noch sehr aktuell

Die Burschen sollen das Erbe ihrer Vorfahren trotz Facebook & Co. in eine erfolgreiche Zukunft tragen und sich weiterhin unter ihrem Banner versammeln. Das wünscht sich Dekan Alexander Hösl bei den Feierlichkeiten.

Am Sonntagmorgen zogen die jungen Männer hinter dem Altardienst zur Simultankirche, um den 90. Geburtstag ihrer Gründung zu feiern. Bild: dob
Am Sonntagmorgen zogen die jungen Männer hinter dem Altardienst zur Simultankirche, um den 90. Geburtstag ihrer Gründung zu feiern.

Braucht es im Jahr 2019 noch einen Burschenverein? Dieser Frage ging Hösl am Sonntag beim 90-jährigen Jubiläum der christlichen Gemeinschaft in der Simultankirche nach. Mit einem Kirchenzug leitete der Jubiläumsverein den Festtag ein. Aus dem unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen aus Schondra, war der befreundete Katholische Burschenverein mit einer Abordnung und Banner angereist.

Zur Gründungszeit richteten die Jugendlichen ihren Sinn auf traditionelle Gartenfeste, Spiele ohne Grenzen, Ausflüge, kirchliche Feste wie Erntedank und Fronleichnam, Geburtstags- und Faschingsfeiern sowie auf das Maibaumaufstellen. Der Wunsch nach Freundschaft und Gemeinschaft führte zur Gründung des Vereins. „Die Jugendlichen, die vor 90 Jahren die Burschengemeinschaft in Altenstadt gründeten, haben natürlich nicht das Bild von solchen kleinen Senfkörnern und ihres großen Wachstums vor Augen gehabt von denen heute im Evangelium die Sprache war.“ Dennoch gebe es Parallelen, erkannte Dekan Hösl.

Brauche es im Zeitalter des Internets, des Chattens, im Zeitalter von Facebook und anderen sozialen Netzwerken überhaupt noch Vereinsgemeinschaften? Diese Frage wolle er mit einem ganz klaren „Ja“ beantworten. Eine Meinungsumfrage ergab, dass junge Erwachsene viel lieber miteinander etwas unternehmen und sich in der realen Welt treffen wollen als in der virtuellen. Freundschaft heiße weit mehr als nur in einer sogenannten Freundeliste bei Facebook zu stehen. „Zeit vergeht, Freundschaft besteht.“ Dieser Spruch müsse wieder mehr zum Lebensmotto im Zusammenleben in unseren Gemeinschaften berücksichtigt werden.

Der Pfarrer appellierte an den Burschenverein: „Gebt euren Herzen einen Stoß und tragt das Erbe eurer Eltern und Vorfahren weiter in eine gute Zukunft, dass unsere Gesellschaft und Gemeinschaften nicht noch weiter auseinanderbrechen oder sich auflösen. Es liegt dabei an jedem Einzelnen von euch.“ Das Ganze gehe nicht ohne persönlichen Einsatz. „Viel Zeit ist vergangen, 90 Jahre, viele ehemalige Mitglieder sind alt geworden, sind gestorben. Schnell werden wir älter, werdet ihr älter - und wir erinnern uns dann an die Zeit der Jugend zurück. Und manche guten Freunde werden zu Lebenspartnern, vielleicht sogar zu Ehepartnern oder zu wichtigen Begleitern. Freundschaft ist lebenswichtig.“

Dekan Alexander Hösl dankte den Mitgliedern des Katholischen Burschenvereins schließlich aber auch für den bisherigen Einsatz in der Pfarrgemeinde, Kommune und Gesellschaft. Ein Beitrag, der in den vergangenen 90 Jahren hier in Altenstadt nicht zu unterschätzen war und ist. „Ich wünsche euch in eurem Verein dieses Vertrauen, das einen Ruck auslöst und in eurem Engagement eine große Vermehrung wie bei diesem kleinen Senfkorn auslöst, dass wieder Leben im Verein einkehrt, Verantwortung übernommen wird, so dass nachfolgende Generationen auch noch Jubiläen feiern können. Ihr seid ein christlicher Verein mit christlichen Idealen. Haltet diese Ideale in einer Zeit hoch, wo der Mensch manchmal auf der Strecke bleibt. Tretet also ein für eure Zukunft und die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen und versammelt euch weiter unter diesem Banner des Katholischen Burschenvereins.“

Der Kirchenchor unter der Leitung von Claudia Gruber gestaltete den Dankgottesdienst musikalisch ansprechend mit. Die gesellige Jubiläumsfeier schloss sich in der Kegelgaststätte „TriffNix“ den ganzen Tag über an.

Mit vielen Gästen zog der Jubelverein zur Altenstadter Simultankirche. Bild: dob
Mit vielen Gästen zog der Jubelverein zur Altenstadter Simultankirche.
Natürlich waren auch die ehemaligen "Burschen" Anton Striegl, Konrad Reil (vorne, von links) und Herbert Bäumler aus Obertresenfeld (Dritter von links) sowie Johann Wittmann aus Untertresenfeld, der auch ehemaliger Vorsitzender der Gemeinschaft war, im Reigen der Festgäste dabei. Bild: dob
Natürlich waren auch die ehemaligen "Burschen" Anton Striegl, Konrad Reil (vorne, von links) und Herbert Bäumler aus Obertresenfeld (Dritter von links) sowie Johann Wittmann aus Untertresenfeld, der auch ehemaliger Vorsitzender der Gemeinschaft war, im Reigen der Festgäste dabei.
 
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