Altenstadt an der Waldnaab
19.11.2023 - 09:35 Uhr

Bürgerversammlung Altenstadt/WN: Keine Steinwüsten in neuen Baugebieten

Steinwüsten in Vorgärten, Probleme mit Hundekot und Streusalz und der Zustand eines Rad- und Fußwegs sind den Altenstädter Bürgern ein Dorn im Auge. In der Bürgerversammlung konnten sie ihre Anliegen vorbringen.

Sie sind in vielen Wohngebieten, auch in Altenstadt immer wieder zu sehen: Schotter- oder Kiesflächen mit wasserundurchlässigem Untergrund und spärlicher Bepflanzung. Kurz: Steinwüsten anstatt Grünflächen in den Vorgärten. Die sind Robert Schultes ein Dorn im Auge und in der Siedlergemeinschaft Altenstadt schon häufig angesprochen worden. In der Bürgerversammlung stellte er deshalb die Frage, ob die Anlage solcher Vorgärten in Zukunft in der Gemeinde noch genehmigt werde.

Bürgermeister Ernst Schicketanz antwortete mit einem klaren Nein. „In Neubaugebieten wie der Sauernlohe ist das künftig nicht mehr erlaubt“, stellte er fest. Das sei in der Gemeinde festgeschrieben worden. Ein Gesetz wie zum Beispiel in Baden-Württemberg, mit dem sogar der Rückbau vorhandener Anlagen angeordnet werden könne, gebe es in Bayern allerdings nicht.

Hundehäufchen ärgerlich

Schultes sprach auch das Problem mit den Hinterlassenschaften von Hunden im Gemeindegebiet an. Dankenswerterweise habe die Gemeinde Schilder mit Sanktionen bei Zuwiderhandlungen aufgestellt. „Sind bisher Sanktionen gegen einen Hundebesitzer verhängt worden?“, wollte er wissen. Schicketanz bezeichnete ein Bußgeldverfahren, das die Gemeinde gegen Hundehalter anstrengen könne, als schwierig. „Für ein solches Verfahren braucht es Zeugen. Daran fehlt es meistens“, bedauerte er. Deshalb sei seit Aufstellen der Schilder noch kein Bußgeld verhängt worden. Die Gemeinde werde dies aber tun, wenn ein Fehlverhalten eines Hundebesitzers bezeugt werden könne.

Zu viel Streusatz?

Weiter appellierte Schultes sowohl an die Gemeinde als auch an die Hausbesitzer, im Winter soweit als möglich sparsamer mit Streusalz umzugehen. „Ich habe das Gefühl, dass hier auch seitens der Gemeinde zu viel gesalzen wird.“ Dem widersprach der Bürgermeister. „Bei plötzlich einsetzender Glätte will jeder seine Straße eisfrei haben. Deshalb müssen wir häufig vorausschauend handeln und auch vor Einsetzen des Frostes salzen“, begründete er. Für den Bauhof sei kürzlich ein neuer Salzstreuer angeschafft worden. Dieser könne mit elektronischer Steuerung das Streusalz gezielter einsetzen.

Werner Spiesmacher bemängelte den derzeitigen Zustand des Rad- und Fußweges entlang der Bahn zwischen dem ehemaligen Neustädter Bahnhof und dem Altenstädter Bahnhaltepunkt. „Durch Rodungsarbeiten ist der Untergrund teilweise total aufgewühlt und kaum begehbar.“ Schicketanz wusste von den Rodungsarbeiten auf dem Grund der Deutschen Bahn nichts und versprach, dass sich die Gemeinde darum kümmern werde. Herbert Reichl aus Meerbodenreuth stellte die Frage, warum das letzte Stück des Radweges zwischen Bürgerwald und Brücke in Meerbodenreuth nicht fertiggestellt werde. Hier sah Schicketanz ein Problem mit dem Wasser, das aus den angrenzenden Feldern käme.

Haushalt angespannt

In seinem Rechenschaftsbericht machte der Bürgermeister die angespannte Haushaltssituation 2023 deutlich und bedauerte, dass heuer weniger Maßnahmen in Angriff genommen werden konnten. „Das heißt aber nicht, dass es einen Stillstand gegeben hätte.“ So ging er auf verschiedene Bauprojekte wie die Erschließungsarbeiten für den neuen Rewe-Markt in der Parksteiner Straße, die Umstellung der Feuerwehren auf digitale Alarmierung, den neu gestalteten Dorfplatz in Meerbodenreuth oder die Erneuerung der Seilbahn auf dem Spielplatz in der Kapuzinerstraße ein.

Info:

Die Gemeinde Altenstadt in Zahlen:

  • Einwohnerzahl 4.687 (ein Minus von 69 Einwohnern gegenüber dem Vorjahr)
  • Gesamtvolumen des Haushalts 2023: 16,538 Millionen Euro (2022 19,386 Millionen Euro)
  • Schuldenstand: 125.284 Euro
  • Pro-Kopf-Verschuldung 27 Euro (Vorjahr 35 Euro)
  • 415 angemeldete Gewerbe mit 1.926 Beschäftigten
 
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