Die Altentreswitzer Dorfbevölkerung ist bekannt, dass sie anpackt, wenn Arbeiten und Projekte anstehen. Eine vorbildliche Gemeinschaftsaktion starteten die Männer beim lange maroden Wasserhäuschen, oberhalb der Ortschaft, das von drei verschiedenen Quellen gespeist wird und sanierten es umfassend und mit zupackender Kraft. „Immerhin ist Wasser unser allerhöchstes Gut, das Schutz braucht“, versicherte der neue Ortssprecher Andreas Ogarek bei der Vorstellung, als die sanierte Anlage den Stadtvertretern mit Bürgermeister Andreas Wutzlhofer präsentiert wurde. Mit dem Wasserhäuschen steht den Dorfbewohnern von Altentreswitz und Grünhammer eine vernünftige Brauchwasserversorgung zur Verfügung. Gerade Landwirte aber auch Privatpersonen können sich das kostenlose Nass für Feld und Garten heim holen. Das Quellgrundstück auf dem sich das Gebäude befindet gehört mittlerweile 16 Bewohnern, da es meist bei Übergaben vergessen wurde, notariell beurkunden zu lassen. Somit trete im Sterbefall die gesetzliche Erbfolge ein, erklärte der städtische Bauamtsleiter Johann Balk. „Niemand weiß genau mehr, wer als Eigentümer eingetragen ist.“
Die Rechtssituation sei deshalb sehr schwierig, denn dieses Recht sei an die jeweilige Person gebunden. Die Zeiten trockener Sommer werden vermutlich ausgeweitet und deshalb sollte man die vorhandenen Ressourcen nicht ohne weiteres aufgeben, fand Bürgermeister Wutzlhofer und gab damit den Altentreswitzer Dorfbewohner recht, die diese Sanierungsmaßnahme mit großer Eigeninitiative ergriffen und vorantrieben. In den jeweils zwei Behältern sammeln sich bis zu 50 000 Liter Wasser, die mit Tanks kostenlos abgeholt werden können. Die Altentreswitzer wissen um diese Besonderheit und schätzen das Reservoir. Rund 200 Arbeitsstunden mit unglaublicher Kraft, Mühe und Engagement setzten sie unentgeltlich für dieses umfassende Projekt ein, das eine dringenden Sanierung brauchte, denn das Gebäude und Umfeld war nicht gerade vorzeigemäßig. Mit Motorsäge, Schutzkleidung, Traktor und Seilwinde ausgestattet rückten die Helfer bereits im November letzten Jahres an, um die Baumfällaktion zu starten, bei der 200 Festmeter Hackgut anfiel. „Die Bäume richteten am Wasserhäusl großen Schaden an.“
Aus dem Erlös des Holzes kauften die Helfer Benzin und Diesel für die Traktoren und Motorsägen. Immerhin 45 Einsatzstunden addierte Ogarek für Traktoren und Bagger, zu denen noch 26,5 Stunden an Kleingeräten dazu gerechnet werden müssen. Im Frühjahr leiteten die Verantwortlichen dann die Sanierungsarbeiten am Gebäude selbst ein und machten sich auf die Suche nach einem vorhandenen Leck, das auch gefunden wurde. Zuletzt wurde das Gebäude neu getüncht und am 31. August war es soweit und die Arbeiten konnten abgeschlossen werden. Zum Patroziniumsfest stellte Ogarek nun den Stadtvertretern diese erfolgreich abgeschlossene Maßnahme vor und bedankte sich bei der Stadt ganz offiziell für die finanzielle Unterstützung für den Maschineneinsatz und den Materialkosten. Wutzlhofer kam zum ersten Mal in das Gebäude. Bereits Ende der 80er Jahre sei das Wasser wegen zu hoher Nitratbelastung vom Versorgungsnetz genommen worden, könne er sich noch genau erinnern. Die Quellen liefern eine enorme Schüttung, die der Bürgermeister auf bis zu drei Liter pro Sekunde schätzte. „Da ist enormer Druck drauf.“
Er könne nur den vorher von Josef Winklmann getätigten Spruch zitieren: „Wir halten zam.“ Am 17. September 1989 wurde das erste große Dorffest von den 73 Altentreswitzern mit vielen Gästen gefeiert. Auch diesmal hätten die Dorfbewohner bewiesen: „Nur in der Gemeinschaft sind wir stark.“ Für den reibungslosen Ablauf der Arbeiten dankte Ogarek, der selbst auch gehörig mitanpackte, den tatkräftigen Unterstützern Martin Busch, Karl Feiler, Andreas Frischholz, Andreas Kriemer, Josef Meier, Martin Putzer, Nico Putzer und Uli Rupprecht, die alle an der Sanierung beteiligt waren.

































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