Da am Karfreitag und Karsamstag die Kirchenglocken stumm bleiben, gehen auf der Altglashütte traditionell die Schulkinder „ratscheln“. Doch im Dorf gibt es Nachwuchsprobleme. Die vergangenen Jahre fanden sich immer weniger Schulkinder, die den Brauch aufrecht erhielten. Damit die Tradition nicht abhanden kommt, haben sich heuer zum ersten Mal einige altgediente „Ratschlerer“ aus Altglashütte bereit erklärt einzuspringen und sich wieder auf den Weg durch die Ortschaft gemacht.
Sieben Ratschler – sechs erwachsene Männer und eine Frau – waren jeweils am Karfreitag sowie Karsamstag seit 5 Uhr morgens mit ihren Ratscheln rund um die Altglashütte unterwegs und das insgesamt dreimal am Tag: morgens, mittags und abends. Von den Altglashüttnern wurden die Freiwilligen ausgiebig verpflegt und die Geselligkeit kam bei der Aktion nicht zu kurz.
Als Belohnung für diesen Dienst gab es am Samstag für die „Ratschlerer“ etwa Ostereier oder Getränke, sie sammelten aber auch Geldspenden, für die Kapelle und das Kriegerdenkmal. Die Dorfgemeinschaft ließ sich nicht lumpen und so kamen über 500 Euro zusammen. Bei den Altglashüttener kam das Ratschen sehr gut an und freuten sich, dass der Brauch weiter besteht. Auch Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Altglashütte untergebracht sind, wurde der Brauch erklärt.
Beim Ausklang bei einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus Blei waren sich alle Teilnehmer einig, dass diese Aktion ein voller Erfolg war und einer Wiederholung im nächsten Jahr nichts im Wege steht.
Stadtrat Engelbert Träger bedankte sich für die Durchführung dieses traditionellen Brauchs und die Großzügigkeit der Altglashüttener.
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