Über 100 000 Arbeitnehmer in der Oberpfalz würden von der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro profitieren. Das meldet die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Studie des Pestel-Instituts aus Hannover. Zum Vergleich: Aktuell gibt es rund 425 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bezirk.
Laut NGG arbeiten aktuell 22 860 Arbeitnehmer zum gültigen Mindestlohn von 9,60 Euro die Stunde. Von der Erhöhung auf 12 Euro würden weitere 80 340 Menschen mit Arbeitsplatz in der Oberpfalz profitieren, die derzeit weniger als 12 Euro Stundenlohn erhalten.
In Amberg gibt es laut der NGG-Mitteilung 760 Arbeitnehmer, die aktuell 9,60 Euro die Stunde erhalten, hinzu kommen 2670, die weniger als 12 Euro verdienen. In Weiden wären 930 bzw. 3290 Arbeitnehmer betroffen. Im Kreis Tirschenreuth 1520 und 5360. Für Amberg-Sulzbach nennt die NGG 2090 und 7310 betroffene Arbeitnehmer, für den Kreis Schwandorf 3130 und 10 980, für Neustadt/WN sind es demnach 1970 und 6910 Arbeitnehmer.
Angesichts der Zahlen fordert die NGG eine schnelle Umsetzung des im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung fixierten Plans, den Mindestlohn um 2,40 Euro zu steigern. "Ziel von SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12-Euro-Stundenlohn in den ersten 100 Ampel-Tagen hinzubekommen. Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin - wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat", heißt es in der Mitteilung.
Von der Erhöhung würden demnach nicht nur die Arbeitnehmer profitieren. Laut Pestel-Instituts würde die Erhöhung alleine in Weiden für eine Anstieg der Kaufkraft um 7 Millionen Euro pro Jahr sorgen. Für Amberg lässt sich zusätzliche Kaufkraft von über 5,5 Millionen berechnen. Dieses Geld komme der lokalen Wirtschaft zu gute.
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