Amberg
13.12.2023 - 11:39 Uhr

20 Jahre Hayag: Hilfsprojekt für Filipinos

Seit zwei Jahrzehnten kümmert sich das Hilfsprojekt Hayag darum, dass junge Menschen von den Philippinen eine Berufsausbildung erhalten. Vor allem viele Amberger und Amberg-Sulzbacher sind engagiert.

Hayag bedeutet Licht. Und genau das hat Hayag bisher nahezu 100 Jugendlichen die Berufsausbildung über College oder Universität ermöglicht. Nach 20 Jahren lohnt sich ein Blick zurück und nach vorne. Vor allem, weil die Hilfe vor allem aus Amberg und dem Umkreis kommt.

2004, vor knapp 20 Jahren wurde Hayag in einem kleinen gemieteten Holzhaus in Cebu City auf den Philippinen gegründet. Damals wohnten fünf Mädchen im Alter von etwa 16 Jahren im Haus und wurden von Sarah Prosia betreut. Hauswirtschaft im Haus und studieren am College oder der Universität – das war das Tagesprogramm. Es dauerte fünf Jahre bis die ersten Mädchen einen Universitätsabschluss erlangten.

Seitdem hat sich viel getan. 2014 kaufte der vor allem aus der Amberger Gegend unterstützte Verein ein eigenes Haus, aus Stein gebaut. Mitten in den Slums von Cebu City entstand ein Kleinod, das vielen Jugendlichen die Flucht aus der vorgegebenen Armut ermöglichte. Bankwesen, Hotel-Management, Ingenieurwissenschaften, Kriminologie, Biologie und vor allem aber Lehramt sind die Berufe, die bisher ausgebildet wurden.

Unabhängigkeit als Ziel

Mit einem Beruf und einem regelmäßigen Einkommen lassen nicht nur die jungen Menschen die Armut hinter sich, sondern deren ganze Familie. Die Kinder unterstützen nicht nur Eltern und Geschwister, sondern oft auch noch die Großeltern und teilweise angeheiratete Familien.

Einen kleinen Teil ihres Einkommens geben die Absolventen auch an Hayag zurück. So hofft man, dass das Projekt irgendwann unabhängig von Spenden aus Deutschland wird und sich selbst finanzieren kann. Dank Hayag bleiben viele junge Menschen im eignen Land. Die philippinische Gesellschaft und Wirtschaft benötigt diesen Nachwuchs dringend, um aus der Armut zu entfliehen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Philippinen waren im 19. Jahrhundert ein sehr reiches Land. Bodenschätze und billige Arbeitskräfte waren lohnenswerte Ressourcen für die reichen Länder dieser Erde. Heute leben über 70 Prozent der 120 Millionen Filipinos in bitterer Armut.

140 Kinder werden betreut

Heute besitzt Hayag zwei Häuser in Cebu, betreut aktuell rund 140 Kinder in der Schule, an der High School, am College und der Universität. Alleine 2023 haben 15 junge Filipinos einen Universitätsabschluss erlangt. Diese Zahl wird jährlich deutlich steigen.

Jeden Sonntag verpflegt Hayag dann auch noch zwischen 200 und 300 Straßenkinder mit einer warmen Mahlzeit. Das sind meist Kinder ab drei Jahren, die auf der Straße leben und denen Hayag in der schule nicht helfen kann, da meist das familiäre Umfeld dieser Kinder das nicht zulässt.

Die einzige Grenze, an die das Hilfsprojekt stößt, ist finanzieller Art. Aktuell benötigt das Projekt etwa 10 000 Euro pro Monat, um die Häuser, die zwölf Angestellten und vor allem die mehr als 140 Lernenden und Studierenden zu finanzieren. Ab zehn Euro pro Monat kann man Hayag auch als Fördermitglied helfen. Infos zu Spenden und Mitgliedschaften gibt es unter www.hayag-project.com.

Hintergrund:

Das Hilfsprojekt Hayag

  • Idee zum Projekt entstand 2003, erstes Haus 2004 eröffnet
  • Hayag bedeutet in der cebuanischen Sprache „Licht“. Es steht auch als Abkürzung für happy, ambicious, young, authentic, girls.
  • Die Philippinen haben laut der Hayag-Homepage die dritthöchste Kinderprostitution weltweit; der Schulbesuch ist zwar Pflicht bis etwa14 Jahre Pflicht, jedoch besuchen längst nicht alle Kinder die Schule wegen der Entfernungen und der Kosten
 
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