Amberg
06.02.2025 - 15:17 Uhr

200 Jahre Sparkasse Amberg-Sulzbach: Party mit Markus Söder, roten Luftballons und Torten

Torte, Knete und Ministerpräsident Markus Söder als Überraschungsgast: Die Sparkasse Amberg-Sulzbach hat ihren 200. Geburtstag groß im ACC in Amberg gefeiert. Der Humor kam dabei wahrlich nicht zu kurz.

Zu einer großen Geburtstagsparty hatte die Sparkasse Amberg-Sulzbach am Mittwoch ab Nachmittag ins ACC in Amberg eingeladen - vertreten waren Kunden, Mitarbeiter und Sparkassen-Pensionäre, aber auch zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens. Für die Musik waren Sänger Markus Engelstaedter und Pianist Bernd Meyer zuständig, wobei Engelstaedter den Udo-Jürgens-Hit "Mit 66 Jahren" extra auf die 200 Sparkassen-Jahre umgetextet hatte.

Landrat Richard Reisinger, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, und Vorstandsvorsitzender Thomas Pickel sprachen von Meilensteinen und einer Erfolgsgeschichte, würdigten Kunden für die Treue und das Vertrauen und die Mitarbeiter, die das Herzstück seien, und kündigten einen "nicht ganz unbedeutenden Überraschungsgast" an. Das Geheimnis lüftete sich, als um kurz nach 16.30 Uhr Markus Söder in den großen Saal kam. Der bayerische Ministerpräsident war durchaus zu Scherzen aufgelegt: Dass er als Ersatz für Howard Carpendale gekommen sei, weil dieser als Stargast zu teuer gewesen wäre, und Franken und Oberpfälzer ein toxisches Verhältnis hätten, was er am Auftritt der Altneihauser Feierwehrkapell’n beim Frankenfasching festmachte.

Söders erstes Sparbuch

Söder witzelte, dass er zur Sparkasse eine längere Beziehung habe als zu seiner Frau und der CSU. "Stolz wie ein Schnitzel" sei er auf sein erstes Sparbuch gewesen, mit den fünf Mark, die er von seinem Großvater fürs Zeugnis bekommen habe ("bei schlechten Noten mussten wir Kinder ihm was zurückbezahlen"), habe er sich gefühlt wie ein "reicher Mogul". Söder wurde pathetisch ("Ohne Sparkasse kann ich mir ein Leben nicht vorstellen"), sprach aber auch ernste Themen wie die Rettungsmaßnahmen während der Bankenkrise oder die aktuelle Stimmung im Land an. Bezüglich letzterer warnte er eindringlich: "Wenn der Wohlstand wackelt, wackelt die Demokratie schneller als wir denken." Und: "Wir müssen wirtschaftlich leistungsfähiger werden, um nicht das Land extremen Gruppen zu überlassen."

Die Sparkasse, so Söder, stehe für Solidarität, sei regional, habe eine Prägung für den Mittelstand, wobei für den bayerischen Ministerpräsidenten der Mittelstand, das Handwerk und die Familienbetriebe das "Geschäftsmodell ist, das wir in Deutschland wieder stärken müssen". Scherzhaft merkte er in puncto Ausbildung bei der Sparkasse an, dass sich hier "Paare ohne Ende" fänden. Da man den gegenseitigen Kontostand kenne, entstehe keine Desillusion. Sparkassen seien bereit, die regionale Entwicklung im ländlichen Raum zu unterstützen. Wobei für Söder "die eigentliche Vitalität des Landes im ländlichen Raum liegt". Auch Sparen erachtet der Landesvater als sinnvoll, die Überlegung, dass man Zinsen noch extra besteuert, hält er für falsch.

Von Knetmasse bis Buttercreme

Durch den kurzweiligen Nachmittag führten Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Thomas Pickel und seine Vorstandskollegin Sonja Kalb. Das Duo ließ Meilensteine in der Bankgeschichte Revue passieren und Markenbotschafter zu Wort kommen, baten Andi Meier auf die Bühne. Der Knetillustrator, der aus Röckenricht (Gemeinde Neukirchen) stammt und heute in München lebt, hatte das 200-Jahr-Logo samt Geburtstagstorte aus Knetmasse geformt. Für die essbare Variante der Geburtstagstorte war Ruth Herbst von der Bäckerei Wenkmann in Hohenkemnath zuständig. In ihr süßes Kunstwerk hatte sie nach eigenen Angaben 15 Stunden Arbeitszeit investiert und unter anderem 130 Eier, 10 Kilo Mehl, über 10 Kilo Buttercreme und 9 Kilo Ganache verwendet.

Per Videobotschaften gratulierten unter anderem der aus Raigering stammende Fußball-Profi Patrick Erras und Anita Eichhorn (Tina aus "Dahoam is dahoam"), vom Rednerpult auf der ACC-Bühne aus Matthias Dießl, Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes. Dass die Menschen der Sparkasse am meisten vertrauten, nannte er "ein Pfund, das durch nichts aufzuwiegen ist in der heutigen Zeit". Dießl mahnte aber auch an, dass die 200 Jahre alte Jubilarin aber auch einen verlässlichen Handlungsrahmen brauche: keine neuen Regulierungen und weniger Bürokratie. "Die bayerischen Sparkassen schauen positiv in die Zukunft", so Dießl.

Ehe die Sparkasse ins Foyer und ins erste Obergeschoss zum Imbiss bat, machten die Vorstände Kalb und Pickel noch auf Veranstaltungen im Jubiläumsjahr aufmerksam (unter anderem ein Benefiz-Fußballspiel mit Global United FC im August) und ließen rote Luftballons von der Decke auf die Gäste herab regnen.

 
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