Amberg
26.12.2024 - 13:51 Uhr

25 Jahre Moses-Projekt: Unterstützung für ungewollt Schwangere in Amberg

„Wenn es keine Babyklappe gibt, dann geben wir eben dem Moses-Projekt Leben.“ Vor 25 Jahren setzte sich Maria Geiss-Wittmann argumentativ durch und begann in Amberg, Frauen auf ungewöhnliche Weise zu helfen.

Julia Wiesend von Donum Vitae. Durch das Moses-Projekt wird es ihr ermöglicht, werdende Mütter zu unterstützen und Halt zu geben, wenn um sie herum alles zusammenbricht. Archivbild: dwi
Julia Wiesend von Donum Vitae. Durch das Moses-Projekt wird es ihr ermöglicht, werdende Mütter zu unterstützen und Halt zu geben, wenn um sie herum alles zusammenbricht.

Seit einem Vierteljahrhundert gibt es in Amberg das Moses-Projekt von Donum Vitae. Julia Wiesend, Ansprechpartnerin für ungewollt Schwangere, zählte 50 Frauen, die bisher in extremen Notsituationen unkompliziert, fachlich kompetent und schnell Hilfe durch die Möglichkeiten des Moses-Projekts erfuhren: die anonyme Geburt.

Frauen, die ein Kind erwarten, aber trotz der frohen Botschaft verzweifelt sind, suchen bei Donum Vitae nicht nur Beratung, sondern auch Verständnis. Ohne Verurteilung weiß Julia Wiesend um die Ängste – unabhängig vom Grund für diese Lebenslage. „Seit dem 1. Mai 2014 bewegen wir uns dank des Gesetzes zur Regelung der vertraulichen Geburt nicht mehr in einer rechtlichen Grauzone. Für alle Beteiligten bietet diese Regelung Sicherheit und Entlastung – auch bei anfallenden Kosten“, erklärt die Sozialpädagogin. Die Unterstützung beinhaltet nicht nur rechtliche Beratung, sondern auch einen eventuell notwendigen Umzug für die Zeit bis zur Geburt. Die Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenkasse übernehmen die Mitarbeiterinnen des Moses-Projekts.

Nachrichten für das Kind

Auch bekommen Schwangere, die anonym gebären wollen, die Möglichkeit, wertvolle Informationen für das Kind zu hinterlassen, damit dieses später seine Herkunft ergründen kann. Viele Frauen möchten ihren Kindern auch anonym eine Erklärung hinterlassen, um die Gründe für die Adoption besser erklären zu können. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass sich die Schwangere nach der Beratung für das Kind und das Muttersein entscheide, sagt Wiesend.

"Auf die nächsten 25 Jahre"

Mit dem Moses-Projekt und der gesetzlich geregelten vertraulichen Geburt ist eine wichtige Unterstützung gewährleistet, damit Frauen angstfrei anonym und in Sicherheit leben können. Von Donum Vitae heißt es dazu in einer Mitteilung zum Jubiläum: „Wir sind sehr stolz auf unser Moses-Projekt. Hoffnungsvoll blicken wir nun auf die nächsten 25 Jahre. Wir möchten auch in Zukunft möglichst viele Frauen in extremen Notsituationen erreichen und ihnen zur Seite stehen.“

Hintergrund:

Das Moses-Projekt

  • Es bietet anonyme Beratung, anonyme Hilfe und eine anonyme Geburt
  • Rund um die Uhr kostenlos erreichbar unter 0800/00 66 737
  • Die Beraterinnen stehen unter Schweigepflicht und besitzen das Zeugnisverweigerungsrecht.
  • Gemeinsam sucht Donum Vitae mit den Schwangeren nach Lösungsmöglichkeiten für ihre schwierige Lebenssituation.
 
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