Im zweiten Vortrag der Reihe zu den Erlanger Universitätstagen spricht Dr. Sven Grampp heute über „Serielles Erinnern: Formen und Funktionen kontrafaktischen Erzählens in Fernsehserien“.
In sehr vielen Fernsehserien wird inzwischen nicht nur in fiktionalisierter Form an historische Ereignisse erinnert, sondern zunehmend verhandeln Serien die Historie im Modus des Kontrafaktischen, heißt es in einer Presseinfo zur Vortragsreihe. Was wäre, wenn die Sowjetunion den ersten Menschen zum Mond gebracht hätte, etwa in For all Mankind (New Apple TV+, seit 2019); was wäre, wenn John F. Kennedy nicht einem Attentat zum Opfer gefallen wäre, so beispielsweise in 11.22.63 (Hulu 2016); was, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, so erzählt in The Man in the High Castle (Amazon 2015-19)?
Im Vortrag werden erstens unterschiedliche Formen dieser Art des Erzählens vorgestellt, zweitens die Frage gestellt, welche Funktionen solche Aneignungen historischer Ereignisse haben könnten.
In diesem Zusammenhang soll darüber spekuliert werden, inwieweit diese Formen geschichtlicher Weltaneignung mit zeitgenössischen Phänomenen wie Fake News oder der Einführung alternativer Fakten in den öffentlichen Diskurs korrespondiere, heißt es.
Referent Sven Grampp ist akademischer Oberrat am Institut der Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fernsehserien, Medientheorie und Space Race.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Den Link dazu gibt es unter https://www.amberg.de/universitaetstage oder unter der Adresse www.fau.info/universitaetstage.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.