Amberg
08.03.2021 - 10:32 Uhr

42. Erlanger Universitäts-Tage online via zoom

Die 42. Auflage der Erlanger Universitätstage kann Corona-bedingt nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Die Vorträge werden aber zur gewohnten Zeit, jeweils dienstags um 19.30 Uhr, auf zoom gestreamt.

Referent Dr. Michael Schwarz studierte Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Bild: Schwarz/exb
Referent Dr. Michael Schwarz studierte Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Am heutigen Dienstag steht bei den Erlanger Universitätstagen der Vortrag von Dr. Michael Schwarz „Das Gedächtnis des Menschen: Der Hippocampus im Spannungsfeld von Neurogenese und Neuro-Enhancement“ auf dem Programm.

Die Nutzung natürlicher Selbstheilungsressourcen des Gehirns ist ein wichtiger Bestandteil der Neurorehabilitation nach Hirnverletzungen, heißt es in einer Presse-Info dazu. Werden beeinträchtigte Funktionen nicht zeitnah und engmaschig in einem geeigneten Setting trainiert, droht ein dauerhafter Funktionsverlust („use it or lose it“), der bei vielen Menschen auch das Gedächtnissystem betrifft. In den letzten Jahren wurde eindeutige Evidenz vorgelegt, dass im Gehirn lebenslang neue Nervenzellen gebildet werden. Es zeigt sich, dass zwei neurogene Regionen mit Stamm- bzw. Vorläuferzellen existieren, von denen eine Proliferation neuer Nervenzellen ausgeht. Insbesondere die Neurogenesezone im Hippocampus ist für menschliche Kognition besonders interessant, da es sich hierbei um ein wichtiges Gehirnareal für die Formation von Gedächtnisprozessen handelt. Entsprechend rücken die potenziellen Möglichkeiten eines Neuro-Enhancements, also einer Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit, durch Trainingsprogramme und Stimulanzien verstärkt in den Fokus der Forschung, heißt es.

Referent Dr. Michael Schwarz studierte Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er promovierte anschließend im Fach Humanbiologie im Bereich der neuro-kognitiven Hirnforschung. In seiner Dissertationsschrift beschäftigte er sich mit der Verortung spezifischer Sprachfunktionen im Gehirn und untersuchte die Auswirkungen epilepsiechirurgischer Eingriffe auf die Sprachverarbeitung. Durch die Entdeckung kategorienspezifischer Sprachstörungen wurden neue Erkenntnisse gewonnen, wie Menschen semantisches Wissen in der Hirnrinde abspeichern und im Zusammenspiel mit dem limbischen System konsolidieren. Seit 2002 ist Schwarz als Neuropsychologe an der Neurologischen Klinik Erlangen tätig. Seine beruflichen Schwerpunkte liegen in der Diagnostik und Therapie schwer behandelbarer Epilepsien. Hier beschäftigt er sich insbesondere mit der Prüfung von Dominanzverhältnissen in den Großhirnhemisphären, um chirurgische Eingriffe zum Wohle der Patienten besser planen zu können. Er arbeitet ferner als Lehrer an einer Krankenpflegeschule, heißt es.

Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Den Link zum Vortragsportal finden Interessenten unter https://www.amberg.de/universitaetstage bzw. www.fau.info/universitaetstage.

Amberg16.02.2021
 
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