Amberg
30.05.2023 - 17:38 Uhr

90 Jahre St. Barbara in Luitpoldhöhe

Im stark vom früheren Bergbau geprägten Amberger Stadtteil Luitpoldhöhe steht die 1932/33 erbaute Pfarrkirche St. Barbara. Heuer wird sie 90 Jahre alt.

Das 90-jährige Bestehen der Amberger Kirche St. Barbara wird am Samstag, 17. Juni, mit einer Festmesse um 17 Uhr gefeiert. Die musikalische Gestaltung übernimmt neben der üblichen Orgelbegleitung das Bläserensemble der Knappschaftskapelle. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein gemütliches Beisammensein am Kirchplatz bei Speis und Trank.

Ein Blick in die Geschichte der Kirche St. Barbara Amberg zeigt, dass 1883 im heutigen Stadtteil Luitpoldhöhe der erste Hochofen errichtet wurde. 1909 folgte ein zweiter. Da die Hochofenarbeiter nahe ihres Arbeitsplatzes Wohnungen benötigten, wurden hier 1911 die ersten Häuser gebaut. Die entstandene Wohnsiedlung bekam den Namen Luitpoldkolonie.

In der Festschrift der Pfarrei St Georg ist ihrer Schwesterpfarrei St. Barbara Luitpoldhöhe ein Extrakapitel gewidmet. Dort ist zu lesen: "Nachdem hier Bahnhof und Schulhaus errichtet waren, keimte Ende der 1920er-Jahre in der aufstrebenden Siedlung der Wunsch nach einer eigenen Kirche auf. Am 5. Januar 1928 fand dann die Gründungsversammlung des Kirchenbauvereins mit 52 Mitgliedern statt."

Eine lange Vorgeschichte

Ein Schreiben der Mitglieder des Kirchenbauvereins vom Juni 1928 über die Notlage der Katholiken der Luitpoldkolonie an den damals neuen Regensburger Bischof Michael Buchberger war ausschlaggebend, dass der Oberhirte anlässlich eines Besuchs in Amberg auch in die Arbeitersiedlung kam. Vier Jahre dauerte es dennoch, bis 1932 die Baupläne des Architekten Hauberrisser für eine neue Kirche vom Vorstand des Kirchenbauvereins genehmigt werden konnten.

Pfarrer Markus Brunner macht darauf aufmerksam, dass sich die Verwirklichung des Vorhabens jedoch über die folgenden Jahre hingezogen habe. Die Mutterpfarrei Poppenricht habe beispielsweise verlangt, dass die neue Kirche in Luitpoldhöhe nicht größer, höher und schöner sein dürfe als die Pfarrkirche St. Michael in Poppenricht. Die Baukosten seien vom Bischöflichen Ordinariat mit maximal 50.000 Reichsmark gedeckelt worden.

Die Patronin der Bergleute

Nachdem alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren und ausreichend Geld vorhanden war, konnte am 21. August 1932 Generalvikar Höcht den Grundstein für die neue Kirche legen. Dann ging es zügig voran. Bereits am 4. Dezember desselben Jahres wurde die erste Messe gefeiert. Es war der Gedenktag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute – eine Reverenz gegenüber den Bergknappen, die in unmittelbarer Nähe in die Grube einfuhren. Die Weihe der Barbarakirche erfolgte am 18. Juni 1933 durch Bischof Buchberger.

Seit 2001 bildet die Pfarrei St. Barbara mit der Stadtpfarrei St. Georg eine Pfarreiengemeinschaft und wird von dieser auch seelsorglich betreut. Zum Jubiläum „100 Jahre Wiedererrichtung der Pfarrei St. Georg“ wurde eine eigene Festschrift herausgebracht mit dem Titel „Im Fluss der Zeit“. Darin ist auch ein Abriss über die Geschichte der Pfarrei Luitpoldhöhe zu finden.

 
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