Das bayernweit regnerische und kühle Wetter Ende Juli und Anfang August war für die Wälder nach der vorangegangenen Trockenperiode eine kleine Verschnaufpause. Grund zur Sorglosigkeit gerade mit Blick auf weiteren Borkenkäferbefall ist dies jedoch nicht, schreibt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Pressemitteilung. Denn in den letzten warm-heißen Tagen konnte sich den Angaben zufolge geschützt unter der Rinde die zweite Borkenkäfergeneration entwickeln. Diese stünde nun unmittelbar vor dem Ausfliegen. „Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, ist es jetzt entscheidend, die Fichtenbestände intensiv auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und befallenes Holz rasch aufzuarbeiten. Dafür muss das Käferholz zügig eingeschlagen werden und vor dem Ausfliegen der Käfer abgefahren oder mit einem Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden“, erläutert Horst-Dieter Fuhrmann, Bereichsleiter Forsten vom AELF Amberg-Neumarkt, und fügt hinzu: „Die Käfer werden schon bald wieder ausschwärmen. Es ist wichtig, jetzt in die Wälder zu gehen und zu kontrollieren.“
Frischen Borkenkäferbefall erkenne man gut am braunen, kaffeepulverähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder auf der Bodenvegetation in unmittelbarer Umgebung befallener Bäume. Jetzt im Spätsommer finde man zudem rot verfärbte Kronen und abgeplatzte Rindenstücke. Dort sollte man im näheren Umfeld besonders genau kontrollieren, empfiehlt Fuhrmann.
Das AELF Amberg-Neumarkt unterstütze bei der Borkenkäferbekämpfung mit umfassender finanzieller und organisatorischer Hilfe. So wird laut der Pressemitteilung die insektizidfreie, waldschutzwirksame Aufarbeitung des Käferholzes gefördert. Als waldschutzwirksam gelten dabei das Zwischenlagern von Käferholz auf einem anerkannten Lagerplatz, das Entrinden sowie das Häckseln von Resthölzern, also Kronenmaterial, Reisig und Ästen. Für Fragen und Informationen könnten sich die Waldbesitzer an ihren zuständigen Beratungsförster wenden.
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