Amberg
14.12.2021 - 13:47 Uhr

Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht bleibt auf Kurs

Manfred Lehner bleibt weiter an der Spitze der Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht. Die will sich durch "dünnhäutige" Reaktionen der Stadt in Sachen Hochwasserschutz nicht beirren lassen.

Der neue Vorstand der Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht (AWA) von links : Heinz Meinl, Alfons Wanninger, Horst Kraus und Manfred Lehner. Bild: lf
Der neue Vorstand der Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht (AWA) von links : Heinz Meinl, Alfons Wanninger, Horst Kraus und Manfred Lehner.

Die Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht (AWA) bleibt in jeder Hinsicht auf Kurs. Bei der Mitgliederversammlung informierte der Vorstand über die Hintergründe zur Diskussion um den Hochwasserschutz im Amberger Norden und betonte, dass man sich von der dünnhäutigen Reaktion der Stadt auf die AWA-Vorschläge zu naturnahen Schutzmaßnahmen nicht beirren lasse. Bei den Vorstandswahlen wurden Manfred Lehner, Horst Kraus und Heinz Meinl einstimmig im Amt bestätigt.

In seinem Vorstandsbericht ging Manfred Lehner auf die trotz der Corona-Einschränkungen vielfältigen Projekte und Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre ein. So habe man Klimaschutzmanagerin Corinna Loewert bei ihren Informationskampagnen zu CO2-Einsparungsmöglichkeiten im eigenen Haushalt unterstützt. Heinz Meinl und Manfred Lehner nahmen zwei Gesprächstermine mit Bärbel Neumüller wahr, die seitens der Stadt für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) zuständig ist. Interessant sei, dass die Themenfelder von ISEK und dem von der AWA moderierten Stadtteilrahmenplan von 2001 sich praktisch deckten. Bei einer Waldführung mit Stadtförster Martin Seits stand die Klimaanpassung des Wagrainer Walds mit entsprechendem Aufforstungsprogramm im Vordergrund. Fazit der Exkursion: Waldschutz ist Daseinsvorsorge.

Artenschutz im Blick

Der Artenschutzexperte Rudi Leitl stellte laut Pressebericht bei einer Begehung die Ergebnisse seiner Kartierung im Industriegebiet Nord und seine Vorschläge an die Stadt zur Erhaltung der Artenvielfalt vor. In jedem Fall halte Rudi Leitl eine Aktualisierung des Artenschutzprogramms (SAP) mit entsprechender Kartierung für erforderlich. Hartwig Dorsch vom Naturschutzbeirat Amberg zeigte der AWA mit mehreren Beiträgen auf, wie das neue Naturschutzgesetz im Zuge des Volksbegehrens umgesetzt werden könnte.

Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung stand dann der Themenschwerpunkt „Hochwasserschutz im Stadtteil Wagrain-Ammersricht“. Sei eine Exkursion mit Lars Pachmann vom Tiefbauamt bei der Schutzmaßnahme am Friedhof Ammersricht sehr positiv verlaufen, stellte sich die Situation am Wagrain anders dar, so der Vorsitzende. Die AWA habe in einem Presse-Statement moniert, dass die Hochwasser-Schutzmaßnahmen am Wagrain entgegen einer Verlautbarung der Stadt nicht vorankommen und verdeutlichte dies bei einer Ortsbegehung mit der SPD-Stadtratsfraktion. Die Reaktion der Stadt Amberg in einer Pressemitteilung erledige sich in ihrer dünnhäutig-polemischen Formulierung von selbst.

Zuspruch aus Raigering

Zuspruch für die AWA-Position habe es aus dem Stadtteil Raigering gegeben, wo sich engagierte Bürger ebenfalls seit langem für naturnahe Hochwasserschutzmaßnahmen im sogenannten Gaisgraben einsetzen würden. Auch der Bund Naturschutz, der LBV und der Landschaftspflegeverband würden die AWA in ihrem Anliegen unterstützen. Der Naturschutzbeirat werde sich bei seinem nächsten Treffen vor Ort ein Bild von der Situation machen. Horst Kraus stellte zusammenfassend fest, dass die naturnahen Maßnahmen begleitend zum technischen Hochwasserschutz eingeleitet werden sollten, am besten im Dialog mit den Bürgern. Die EU biete dazu entsprechende Fördermittel an. Die naturnahen Maßnahmen seien schnell und kostengünstig umzusetzen, zumal fast alle Grundstücke oberhalb der Wolfsschlucht bereits im Besitz der Stadt sind. Es sei zu überprüfen, inwieweit diese auch tatsächlich als Ausgleichsflächen gesetzeskonform genutzt werden, für die sie im Zuge von Waldrodungen im Industriegebiet Nord ausgewiesen wurden. Ausgleichsflächen wie Streuobstwiesen, Magerrasen, die Renaturierung von Gewässern oder eine Aufforstung seien laut dem LBV ein Rechtsanspruch auf Schadenersatz für die Natur, wenn diese versiegelt oder verbaut werden.

Martin Schafbauer kritisierte in der Aussprache, dass in dem Pressebericht der Eindruck entstanden sei, die AWA würde die laufenden Planungen für unnötig halten. Dies könne im Zuge der Haushaltsberatungen des Stadtrats das falsche Signal senden, dass die Bürger im Stadtteil den Hochwasserschutz nicht für so wichtig erachten, unter dem Motto: „Das braucht´s nicht“. Horst Kraus machte hingegen deutlich, dass das eine das andere nicht ausschließe. Die AWA hat bei der Begehung keinerlei Aussage getroffen, dass sie Betonwände befürchtet. "Natur ist grundsätzlich immer besser als Beton." Die AWA werde sich zeitnah zu dieser Frage auch mit dem Verband Wohneigentum – Ortsgemeinschaft Amberg „Am Wagrain“ abstimmen.

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Ammersricht bei Amberg25.10.2021
Hintergrund:

Manfred Lehner bleibt Vorsitzender

  • 1. Vorsitzender: Manfred Lehner
  • 2. Vorsitzender: Horst Kraus
  • 3. Vorsitzender: Heinz Meinl
  • Schatzmeisterin: Annette Schönberger
  • Beisitzer: Alfons Wanninger
  • Kassenprüfer: Martin Schafbauer und Gabi Fritz
 
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