Alfons Hösl genießt mit 90 Jahren das Leben in Amberg

Amberg
12.05.2023 - 11:39 Uhr

Er ist mit sich und seinem Leben zufrieden. An seinem 90. Geburtstag vermisst der gebürtige Nabburger Alfons Hösl, der in Amberg lebt, nur eines – seine geliebte Bergwirtschaft.

Stolz präsentiert der eingefleischte CSUler Alfons Hösl Bürgermeister Martin Preuß (links) seinen Schriftverkehr mit dem Bayerischen Staatsministerium und Franz Josef Strauß persönlich. Auch Helmut Kohl habe er bereits die Hand geschüttelt.

„Das Leben ist schön!“ Alfons Hösl besteht darauf. Trotz einiger Schicksalsschläge ist es dem Amberger wichtig, immer nach vorne zu sehen und vor allem dankbar zu sein für jeden guten Tag. Er fühlt sich ganz und gar nicht wie 90 Jahre und erledigt alle seine Angelegenheiten selbst. Vom Einkauf bis zum Online-Banking – seine Tochter Sibylle Kraus darf dabei dennoch nicht helfen. Alfons Hösl erstellt seine Einladungskarten, spielt Schach und macht Wissensquizze online gegen jeden, der sich traut. Er war schon immer ein Mensch der Verwaltung, aber auch einer, der gerne lernt und sein Wissen an andere weitergibt.

Nach zwölf Jahren in der Bundeswehr wechselte der gebürtige Nabburger in das Kreiswehrersatzamt nach Nürnberg. Nach dem Renteneintritt übernahm Alfons Hösl die Studentenbetreuung an der Fachhochschule. Als es mit 78 Jahren einen gesundheitlichen Holperstein gab, bat ihn seine Tochter dann doch, zumindest in ihre Nähe zu ziehen, damit sie auch schneller zu Hilfe eilen könne. Innerhalb weniger Wochen in Amberg verbesserte sich sein Gesundheitszustand – sogar die Ärzte waren überrascht – und Hösl begann, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Bürgermeister Martin Preuß gegenüber lobte der Jubilar die „wunderbare medizinische Versorgung in Amberg“. Etwas wehmütig kritisierte Hösl die Schließung der Bergwirtschaft. Das sei sein Lieblingsort gewesen. Zur Andacht wandert der 90-Jährige dennoch regelmäßig auf den Mariahilfberg. Früher war er ein Langstrecken-Fahrradfahrer. Heute wird jeden Morgen Gymnastik gemacht und abends autogenes Training.

Und wenn man wissen will, wie das Wetter vor fünf Jahren war – dann weiß Alfons auch diese Antwort. Er schreibt das täglich seit etwa 25 Jahren in sein Tagebuch. Von seiner eigenen Routine bis zu freudigen Ereignissen oder politischen Dingen – Alfons Hösl findet seinen Weg durch seine Lebensgeschichte. „Wenn wir wüssten, wann wir gehen müssen, dann gäbe es nur Mord und Totschlag“, dessen ist er sich sicher – und noch wichtiger: „Ich möchte noch länger hierbleiben.“

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