„Trotz höherer Arbeitslosigkeit hat sich eine so nicht zu erwartende sehr gute Stabilisierung des Arbeitsmarktes im Geschäftsstellenbereich vollzogen", kommentiert Manfred Tröppl, der Geschäftsstellenleiter der Arbeitsagentur, die Zahlen für August in einer Pressemitteilung. Seine Bilanz lautet: "Unter Berücksichtigung der strukturellen Rahmenbedingungen, der Pandemie und der Arbeitslosigkeit, die aufgrund beendeter Schul- und Berufsausbildung entstanden ist, kann man mit der aktuellen Entwicklung mehr als zufrieden sein.“
Mehr Arbeitslose typisch für August
Die Arbeitslosigkeit ist laut Tröppl in der Region typischerweise zu Beginn des Ferienmonats August und der Urlaubszeit weiter angestiegen. Maßgebend dafür seien vor allem die beendeten Schul- und Berufsausbildungen gewesen, insbesondere wegen der späteren Prüfungstermine für Auszubildende. Tröppl sieht für betroffene Bewerber aber keinen Grund zur Sorge: "Fast alle Schul- und Ausbildungsabsolventen haben trotz der Pandemie bereits einen Arbeitsplatz nach der Sommerpause, setzen ihre Schulausbildung fort oder nehmen ein Studium auf." Besonders freue es ihn, dass im Vergleich zum August 2019 "der Anstieg der Arbeitslosigkeit wieder zurückgegangen ist und die Menschen, die coronabedingt arbeitslos wurden und eine Wiedereinstellungszusage hatten, größtenteils schon wieder eingestellt wurden".
Trotz Kurzarbeit würden in vielen Branchen und Betrieben weiter neue Mitarbeiter gesucht. Tröppl prognostiziert: "Die urlaubsbedingte Flaute beim Stellenzugang wird im September aller Voraussicht nach nicht mehr vorherrschen." Der Stellenbestand beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter in Amberg, der in der Jobbörse tagesaktuell abgerufen werden kann, biete weiter ein breites Angebot an freien Stellen. „Oft passen Arbeitsplatzanforderungen und Profil der Arbeitsuchenden nicht zusammen“, berichtet Tröppl. Er empfiehlt, fehlende Qualifikationen mit den Förderangeboten der Arbeitsagentur, beispielsweise mit Eingliederungszuschüssen oder betriebsnahen Qualifizierungen, auszugleichen. Arbeitgebern sowie Bewerbern stünden die Kollegen des gemeinsamen Arbeitgeber-Services sowie die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte telefonisch und per E-Mail zur Verfügung. "Fördermittel sind vorhanden und der Zeitpunkt zum Ende der Ferienzeit ist für einen Neustart besonders gut", ermuntert der Agentur-Chef Interessierte.
Arbeitgeber mit Weitsicht
Die Unternehmen und Verwaltungen im Geschäftsstellenbereich halten laut Pressemitteilung der Agentur "trotz Pandemie und mit großer Weitsicht ihr Ausbildungsplatzangebot aufrecht". Viele könnten durch den Bewerberrückgang Ausbildungsplätze nicht besetzen. Bewerber ohne Ausbildungsplatz für den September und ohne Kontakt zur Arbeitsagentur sind laut Tröppl "aufgerufen, so schnell wie möglich telefonisch mit der Berufsberatung einen Termin zu vereinbaren".
Im Bezirk der Amberger Arbeitsagentur meldeten die Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters seit Jahresbeginn knapp 1170 Stellen neu zur Besetzung – knapp 540 Angebote (31,4 Prozent) weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.
Der Amberger Arbeitsmarkt im August 2020
Für August hat die Agentur für Arbeit folgende Zahlen für den Bezirk Amberg vorgelegt:
- Im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg stieg die Zahl der Arbeitslosen von Juli auf August um rund 80 Personen (3,6 Prozent) an.
- Mitte des Berichtsmonats waren knapp 2350 Personen arbeitslos gemeldet, zirka 530 Arbeitnehmer (29,1 Prozent) mehr als im August des Vorjahres.
- Die Arbeitslosenquote stieg von 3,9 Prozent im Juli auf aktuell 4,1 Prozent an. Vor einem Jahr lag sie bei 3,2 Prozent.
- Im Lauf des August meldeten sich rund 520 Arbeitnehmer neu oder erneut arbeitslos - zirka 110 Personen (17,9 Prozent) mehr als im Juli. Im Gegenzug beendeten rund 430 Arbeitnehmer ihre Arbeitslosigkeit - rund 20 Personen (4,6 Prozent) weniger als im Vorjahr.













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