Dass Gewitter immer gefährlich sein können, muss nicht gesondert betont werden. Aber dass diese Wetterereignisse im Amberger Stadtgebiet vergleichsweise selten vorkommen, ist zumindest bemerkenswert. Die Messungen des Blitzinformationsdienstes veröffentlichten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) das Unternehmen Siemens und der österreichische OVE-Service. Registriert wurden demnach bundesweit 316 000 Blitze, die den Boden trafen. Das seien 30 Prozent mehr als 2022 gewesen, doch weniger als in vielen anderen Jahren.
Wie die Agentur berichtet, sei Memmingen mit durchschnittlich 2,9 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer die „Blitzhauptstadt“ des vergangenen Jahres gewesen. An zweiter Stelle lag Pirmasens (2,8), gefolgt vom oberbayerischen Landkreis Mühldorf (2,5). Die geringste Blitzdichte ermittelte der Informationsdienst laut dpa in Amberg (0,08), was auch schon im Jahr 2021 der Fall war.
Eine Erklärung für dieses Phänomen konnte Siemens-Pressesprecher Bernhard Lott nicht abgeben, da er nicht die meteorologische , sondern die messtechnische Seite vertritt. „Es gibt natürlich gewisse Häufigkeiten etwa im Alpenvorland, wo bestimmte Voraussetzungen für Gewitter, wie warm-kalte und feuchte Luftschichten, verstärkt auftreten. Für Amberg sind es ähnlich wie vor einigen Jahren in Schweinfurt eher zufällige Ereignisse, die kurz aufeinander extrem und in anderen Jahren eher mäßig ausfallen.“
Dies bestätigte auch Andy Neumaier als Wetterexperte von Oberpfalz-Medien. „Hier handelt es sich mehr oder weniger um Launen der Natur, aus denen sich keine Regel ableiten lässt“, so der Fachmann, der ebenfalls auf bergigere Regionen verweist, in denen durch entsprechende Gegebenheiten Gewitter und demnach auch Blitze häufiger auftreten könnten.
Bayern war 2023 nach dpa-Informationen insgesamt das blitzreichste Bundesland. Die Messstellen registrierten dort über 70 000 Einschläge, mehr als ein Fünftel der gesamtdeutschen Zahl. Vor allem das Voralpenland – wo auch Memmingen liegt – sei eine vergleichsweise gewittrige Region. Wie weiter berichtet wird, gab es 2023 in Deutschland zwar schwere Unwetter, doch sei die Luft weniger elektrisch geladen gewesen als in vielen anderen Jahren.













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