Aydin Ayten ist 1978 aus der Türkei nach Deutschland ausgewandert, ist Gründungsmitglied von Amberger Bunt. Seit 2014 vertritt er dieses Wählerbündnis im Stadtrat. Jetzt nominierte das Bündnis einstimmig seinen Sohn als Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister im März 2026.
Tuncer Ayten (37), Sohn des Amberger Stadtrats Aydin Ayten, tritt für Amberger Bunt am 8. März bei der Kommunalwahl gegen Stefan Ott und Co. an. Alle 15 Wahlberechtigten von Amberger Bunt stimmten am Montagabend für die Nominierung des Key-Account-Managers bei Grammer in Ursensollen.
Erst seit rund fünf Jahren ist Tuncer Ayten politisch aktiv, trat 2020 in die SPD ein und kandidierte sogar auf deren Liste für den Amberger Stadtrat. Jetzt wechselte er die Seiten und bewirbt sich für die Organisation, die sein Vater 2012 mit ins Leben gerufen hat, um das Amt des Oberbürgermeisters.
Amberg muss agieren
„Ich bin nie aus Amberg raus!“ So beschreibt Ayten mit einem Satz seinen bisherigen Lebensweg. Der Sohn des ehemaligen Besitzers des Dönerladens in der Georgenstraße und heutige Vater von drei Kindern ging in Amberg zur Schule, studierte an der Amberger OTH Kunststofftechnik und arbeitet heute beim Amberger Weltunternehmen Grammer. „Ich habe alles in Amberg“, sagt er. Trotzdem müsse sich die Stadt entwickeln. „Amberg braucht Visionen, darf nicht reagieren, sondern muss agieren“, fordert er von seiner Heimatstadt.
Amberger Bunt hatte ursprünglich, bevor Tanja Dandorfer zur Liste Amberg wechselte, zwei Sitze im Amberger Stadtrat. Dabei will das Bündnis gar keine Partei sein, lehnt Parteizwang entschieden ab. „Amberg braucht keinen Parteizwang, sondern Herz und Verstand“, betont Andreas Raab, der Wahlleiter der Aufstellungsversammlung in der Schießl-Gaststätte, Mitbegründer des Bündnisses und viele Jahre der Kopf der Park- und Werbegemeinschaft Amberg (PWG). „Gerade, weil es in Amberg viele Parteizwänge gibt, gibt es uns“, sagt er.
Menschen mitnehmen
Neben Raab und Aydin Ayten ist Josef Lorenz Sprecher von Amberg Bunt. Der ehemalige Schulleiter der Amberger Wirtschaftsschule saß bereits von 2014 bis 2020 für Amberger Bunt im Stadtrat. Lorenz macht deutlich, dass Amberger Bunt bewusst offen für Bürger mit Migrationshintergrund sei. „Vielfalt ist kein Risiko, sondern eine Stärke“, lautet seine Überzeugung. Amberger Bunt wolle auch eine Stadt, in der Bürgerbeteiligung nicht als lästig empfunden wird, sondern als Bereicherung. „Das Bürgerspital und die Bergwirtschaft haben ja gezeigt, wie schwierig es ist, Projekte zu verwirklichen, ohne die Menschen in der Region mitzunehmen“, sagt er.
Nach der Nominierung des OB-Kandidaten wählte das Gremium von Amberger Bunt die Kandidaten-Liste für den Amberger Stadtrat. 15 Bewerber umfasst die Liste. Hinter Tuncer Ayten steht Andreas Raab auf Listenplatz zwei. Er ist seit dem Gründungsjahr von Amberger Bunt dabei. Als Chef der PWG organisierte er jahrelang den Amberger Weihnachtsmarkt inklusive Weihnachtsbeleuchtung.
Ziel sind drei Mandate
An Position vier, hinter Ramazan Duran, ist Josef Lorenz gesetzt. Aydin Ayten, aktuell der einzige Stadtrat von Amberger Bunt, rangiert an Position sechs. Erklärtes Ziel der Wählergemeinschaft ist es, am 8. März drei Mandate zu erringen. „Dann hätten wir Fraktionsstatus und damit auch Sitze in den Ausschüssen“, sagt Josef Lorenz.
Die Liste von Amberger Bunt
- Listenplatz 1: Tuncer Ayten
- Listenplatz 2: Andreas Raab
- Listenplatz 3: Ramazan Duran
- Listenplatz 4: Josef Lorenz
- Listenplatz 5: Sarah Drapej
- Listenplatz 6: Aydin Ayten
- Listenplatz 7: Markus Weiß
- Listenplatz 8: Eduard Drapej
- Listenplatz 9: Andrea Raab
- Listenplatz 10: Khalid Alsedo
- Listenplatz 11: Daniel Gehring
- Listenplatz 12: Jan Geza
- Listenplatz 13: Claudia Carchedi
- Listenplatz 14: Markus Zappek
- Listenplatz 15: Dieter Gattow



















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