Amberg
02.01.2025 - 14:51 Uhr

Amberger Chorgemeinschaft begeht Silvester klangvoll mit ihrer „Abendmusik“

Man wolle das Publikum „mit ins Boot holen“, kündigte Chorleiter Dieter Müller in der Begrüßung an. Beim ersten und letzten Lied war die Mitwirkung der voll besetzten Bankreihen in der Erlöserkirche gefragt – und die legten ordentlich los.

Vorbereitung aufs Konzert: Hier beim Einsingen trägt die Amberger Chorgemeinschaft noch Wintermäntel - beim Konzert dann war nur Konzertkleidung zu sehen. Bild: Peter Ringeisen
Vorbereitung aufs Konzert: Hier beim Einsingen trägt die Amberger Chorgemeinschaft noch Wintermäntel - beim Konzert dann war nur Konzertkleidung zu sehen.

Eigentlich einleuchtend, dass die Besucherinnen und Besucher eines Chorkonzerts auch selbst gern singen. Und in der Tat verlieh das Publikum dem Eingangslied ("O Heiland, reiß die Himmel auf") und dem abschließenden "Nun freut euch, ihr Christen" durch sein engagiertes Mitsingen einen musikalischen Akzent, der die Freude am Singen offensichtlich machte und damit eine Gemeinsamkeit mit dem Chor unterstrich.

Die Amberger Chorgemeinschaft - wie üblich beim Silvesterkonzert in der Erlöserkirche in etwas kleinerer Besetzung - überzeugte in ihren Liedern weihnachtlicher Thematik mit sauberer Intonation und schuf ein wohliges Klangerlebnis. Präzise Artikulation und Phrasierung fielen besonders bei den beliebten "Klassikern" auf: "In dulci jubilo" (Johann Walter), "Es ist ein Ros entsprungen" (Michael Praetorius) und "Heilige Nacht" (J. F. Reichhardt). Zu Herzen gehend auch der Walzerrhythmus des alpenländischen "Still, o Himmel" (J. F. Doppelbauer). Eine besonders feine Note verliehen der Liederfolge die drei von Dieter Müller selbst arrangierten Weihnachtslieder, in denen es ihm gelingt, die bekannten Melodien durch sehr dezent modernisierte Harmonien neu zum Klingen zu bringen, wie zum Beispiel im schon erwähnten Schlusslied.

Flöte, Gesang und Orgel

Müller trat noch in einer weiteren Funktion auf, nämlich als Solist an der Querflöte. Mit schöner Tongebung und eleganter Melodieführung fügte er sich ein, beispielsweise bei der Arie für Sopran, Flöte und Orgel "Schlaf sanft, o mein Vergnügen" von J. A. Hasse. Sopranistin Jana Müller gestaltete den Gesang mit ihrer geschmeidigen Stimme warm und fließend, und Markus Lommer an der Orgel trug seinen Part gewandt und ausdrucksstark bei. Auch an anderer Stelle (u.a. Toccata in F-Dur von Johann Pachelbel) konnte Lommer an der Steinmeyer-Orgel zeigen, wie die Töne doch verspielt perlen können, aber der volle Klang der Register gleichsam auch die Zuhörer sanft wohltuend umarmen kann.

Besinnliche Alternative

Im Kontrast zu den oft eher knalligen und schrillen Silvesterfeiern andernorts bot die "Abendmusik in der Silvesternacht" der Amberger Chorgemeinschaft eine besinnliche und wohlklingende Alternative, die die Zuhörer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Erlöserkirche gern annahmen. Warmer Applaus am Ende.

Hintergrund:

Lange Tradition

  • Die "Abendmusik in der Silvesternacht" hat eine rund vierzigjährige Tradition
  • Nächstes Konzert der Amberger Chorgemeinschaft: 23.03.2025 "Das Lied von der Glocke" mit Werken von J. S. Bach, Henry Purcell, Andreas Romberg
 
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