Amberg
22.10.2023 - 11:38 Uhr

Amberger FOS-Schüler erkennen in Auschwitz Verantwortung zur Erinnerung

Das Erinnern an die Shoa, die fabrikmäßige Vernichtung der Juden, war ein Grundgedanke für die Schüler der Amberger FOS/BOS bei ihrer Fahrt nach Krakau in Polen. Dort lag einst das Konzentrationslager Auschwitz.

Land und Leute kennenlernen – für die Fachoberschule ist das keine graue Theorie. 52 Schüler der 13. Klassen machen dies in Krakau mit einer Exkursion von Angesicht zu Angesicht und vor aktuellem weltpolitischen Hintergrund. Gemeinsam mit vier Lehrern stellten die angehenden Abiturienten außerhalb des normalen Unterrichts das Gedenken und Erinnern an die Gräueltaten der Schoah in den Mittelpunkt der Exkursion. Weitere Themenschwerpunkte waren die polnische Erinnerungs- und Geschichtspolitik, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der modernen Kunst und das jüdische Leben Krakaus.

So unternahm die Gruppe einen Stadtspaziergang durch das Viertel Kazimierz und lernte so das historische jüdische Leben kennen. Die für lange Zeit unabhängige Stadt diente als kulturelles Zentrum des jüdischen Lebens. Dort sind heute noch viele erhaltene oder wieder aufgebaute Synagogen zu finden. Stolpersteine und Gedenktafeln erinnern an Juden des öffentlichen Lebens, die mehrheitlich während der Schoah ermordet wurden. Am Nachmittag besuchten die Schüler die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler, welche heute ein Museum ist. Dort wird die deutsche Schreckensherrschaft über Polen eindrucksvoll und auf modere Art und Weise dokumentiert.

Besuch in Aschwitz-Birkenau

Das Zentrum, aber auch den emotionalsten Teil der Exkursion bildete ein ganztägiger Studienaufenthalt im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Eine Führung durch das Stammlager Auschwitz mit anschließender Besichtigung einer Sonderausstellung, die von Yad Vashem gestaltet wurde, gab den Schülern einen Einblick in das Areal des ehemaligen Konzentrationslagers. Vor allem die schiere Größe des Areals mit den fünf Gaskammern und Krematorien ließen die Dimension des größten Völkermordes der Geschichte sehr greifbar werden.

Das Wiedererstarken rechtsextremer Parteien und die Terrorangriffe der Hamas auf Israel machten der Schülergruppe bewusst, dass der Antisemitismus noch lange nicht besiegt ist. Vor dem greifbaren Hintergrund der Schoah und des größten Menschheitsverbrechens machten sich Trauer und Wut, aber auch der Wille zur Bekämpfung des Judenhasses breit. Den Abschluss bildete am nächsten Tag eine Stadtführung durch das historische Krakau. Die Amberger Schüler begeisterte die weitgehend unzerstörte Architektur der Stadt.

 
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