Amberg, die ehemalige Residenzstadt an der Vils, hat seit der ersten urkundlichen Erwähnung 1034 (und davor) viel erlebt und so manch eine Berühmtheit hervorgebracht. Wer sich ins Amberger Stadtmuseum begibt, kann sowohl in die Geschichte eintauchen als auch die prominenten Söhne und Töchter der Stadt näher kennen lernen. Judith von Rauchbauer, die Leiterin des Museums, gibt einen Überblick über die verschiedenen Ausstellungen und verrät ihre persönlichen Highlights.
Könige, Künstler, Apotheker
Den Anfang macht Friedrich V. von der Pfalz: Das Leben und Wirken des Winterkönigs und letzten pfälzischen Kurfürsten liefert nicht nur Stoff für das Amberger Welttheater: Nachwirkungen seiner Herrschaft lassen sich abseits von Kunstzeugnissen sogar am Stadtbild ablesen.
Nicht weniger prominent war der vielseitige Künstler Michael Mathias Prechtl, dessen Schaffen sich von Aquarellen bis Covergestaltungen für die New York Times oder den Spiegel erstreckt. Sein Nachlass wird in der Prechtl-Schau der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. "Eine so umfangreiche Darstellung gibt es sonst nicht mehr", betont von Rauchbauer.
Neben solchen großen Persönlichkeiten findet auch das Leben der einfachen Leute seinen Platz. Welches Bier hat man getrunken? Was haben die Leute um 1900 angezogen? Wo hat man früher eingekauft? All diesen Fragen sind die entsprechenden Exponate gewidmet.
Als "Glücksgriff" bezeichnet von Rauchbauer die ehemalige Adlerapotheke, deren komplette Einrichtung, die manch einer noch von eigenen Einkäufen kennt, mitsamt dem charakteristischen Adler ausgestellt ist. Das Geld, das man in der Apotheke oder anderen Geschäften ausgeben konnte, verdienten einige Amberger bei der Firma Rosenthal.
Das Firmengebäude - wegen seiner Form auch Glas-Kathedrale genannt - entwarf der Bauhaus-Architekt Walter Gropius. Es ist das einzige seiner Art in der Oberpfalz und kann bis zum 1. Dezember 2019 in einer Sonderausstellung besichtigt werden.
Dienstag bis Freitag, 11 bis 16 Uhr; Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr.
Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder ab sechs Jahren zwei Euro.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.