(wpt) Auf Landesebene habe die Parteien bereits ihre Veranstaltungen zum politischen Aschermittwoch abgesagt. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine. "Natürlich kann ein Aschermittwoch so nicht stattfinden", sagte CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder bereits vergangen Donnerstag. Der bayerische Fraktionschef der SPD, Florian von Brunn, äußerte sich ähnlich, indem er am selben Tag sagte: "Jetzt steht die Sorge um die Menschen in der Ukraine und den Frieden für uns im Vordergrund."
Das sehen auch die lokalen Vertretungen der Parteien so. In einer Pressemitteilung, die er an die Redaktion der Amberger Zeitung geschickt hat, erklärt Stadtverbandsvorsitzender Dieter Weiß die Absage der Veranstaltung, die die örtliche SPD traditionell am Donnerstag abhält: "Dem Ernst der Lage ist eine launige Veranstaltung nicht angemessen. Für uns im Vordergrund stehen nun die Menschen in der Ukraine, deren Leib und Leben bedroht sind." Wie Weiß weiter ausführt, sind die Gedanken der Parteivertreter derzeit bei den Menschen, die durch den über sie hereinbrechenden Krieg ihre Heimat verloren haben und deren Familien auseinandergerissen wurden. "Unsere Solidarität gilt auch den russischen Bürgerinnen und Bürgern, die gegen diesen menschenverachtenden Angriffskrieg öffentlich protestiert haben und deshalb verhaftet wurden", wird er weiter zitiert. Die Veranstaltung der SPD hätte wegen Corona nur online stattgefunden.
Auch für die CSU sowohl in der Stadt Amberg als auch im Wahlkreis Amberg-Neumarkt ist aufgrund der derzeitigen Kriegssituation in Europa eine solche Veranstaltung undenkbar. Thomas Bärthlein, Vorsitzender der Amberger CSU, erklärt am Telefon, dass es ihm angesichts der Bilder, die durch die Medien gehen, schwer fällt, überhaupt Worte zu fassen. "Wenn man die Bilder von Müttern und Kindern gesehen hat, dann treibt es einem die Tränen in die Augen. Da hat man keine Lust, einen politischen Aschermittwoch durchzuziehen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen", sagt er. In Kriegszeiten sei eine solche Veranstaltung schlicht "nicht angebracht." Bärthlein betont, dass es auch darum gehen müsse, an die Soldaten auf russischer Seite zu denken. "Auch die haben Mütter, Frauen und Familien.
Bärthlein hatte ursprünglich angedacht, den politischen Aschermittwoch digital abzuhalten und hatte eigenen Aussagen zufolge bereits beim bayerischen Finanzminister Albert Füracker angefragt, der sich ab halb Neun zugeschaltet hätte. Daniel Müller, Bundeswahlkreisgeschäftsführer der CSU bestätigt ebenfalls, dass es heuer auch auf höherer Ebene keinen politischen Aschermittwoch geben wird. Ein solcher sei diesmal aber ohnehin nicht geplant gewesen.
"Wir hätten uns der Veranstaltung der Landesleitung angeschlossen", sagt Müller. Im kleinen Kreis zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl hätte man sich den großen politischen Aschermittwoch im Fraktionszimmer der Amberger Niederlassung der CSU angeschaut. "Das wir nichts machen wollten, war aber schon Corona geschuldet", sagt Müller. "Ein großes Fischessen im ACC wie in den Jahren davor, hatten wir nicht geplant." Völlig ins Wasser fallen wird der Start in die Fastenzeit in Amberg aber dennoch nicht. Im Kummert-Bräu findet am Freitag um 19 Uhr der Bockbieranstich statt. Dabei wird es auch bleiben, wie es auf Anfrage am Montag aus dem Wirtshaus hieß.
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